Alttext: Blühende Trockenwiese Andrea Haslinger
Insekten

Von grün oder grau zum bunten Trockenstandort

Sonnige, magere und trockene Flächen bieten wertvollen Raum für eine Vielzahl heimischer Wildpflanzen und Insekten. Trockenstandorte können mit Sand, Kies und Steinen unter wenig Aufwand erstellt werden und brauchen kaum Pflege.

Wählen Sie für Ihren neuen Trockenstandort eine sonnige Stelle. Sie können aber auch bestehende versiegelte Flächen wie einen Schottergarten oder einen Parkplatz zu einem blühenden Paradies aufwerten.

Einen blühenden Trockenstandort neu erstellen: 

  1. Standort: Ideal ist eine gut besonnte Fläche auf magerem und durchlässigem Boden in der Nähe von anderen blütenreichen Lebensräumen. Die Fläche darf durchaus nur wenige Quadratmeter gross sein. Grosse Flächen sind aber ökologisch wertvoller als kleine.  
  2. Boden: in den meisten Fällen ist der bestehende Boden zu nährstoffreich, deshalb muss er abgemagert werden. Entfernen Sie die Vegetation und tragen Sie die obersten 20 cm Boden (Humus) ab. Diese Schicht können Sie im Gemüsegarten weiterverwerten.  
  3. Kies: Wenn der Untergrund kiesig ist, können Sie direkt mit Schritt vier weiterfahren. Ansonsten bringen Sie 20 cm Wandkies (Kiesig-sandiges Gemisch aus der Kiesgrube) aus.  
  4. Ansaat: Sie können gerne warten, welche Pflanzen als erstes ihren Weg zu ihrem Trockenstandort finden. Achten Sie dabei unbedingt auf invasive Neophyten und entfernen Sie diese. Wenn Sie die Fläche ansäen möchten: Besorgen Sie ca. 2 cm Kompost. Sie brauchen unbedingt Kompost ohne Samen von Beikräutern, dafür gibt es ein sogenanntes Gütesiegel. Sonst spriessen schnell nicht erwünschte Pflanzen und Sie haben viel mehr Arbeit. Kaufen Sie bitte regionales Saatgut für Trockenstandorte. Vermischen Sie die Samen, den Sand und Kompost gleichmässig. Am Besten geht dies mit einem Krail, oder einem sehr groben Rechen. Natürlich können Sie diesen Schritt auch überspringen. Überraschend schnell spriesst und blüht es trotzdem. 
  5. Verstecke und Strukturen anlegen: Ergänzen Sie Kleinstrukturen wie Totholzstücke und Steinhaufen. Dies ist für viele Insekten und Wildtiere wichtig als Plätze zum Nisten und Verstecken. Einige dazugekaufte Initial-Stauden bieten ebenfalls willkommene Verstecke.  

Sie müssen den Trockenstandort nicht wässern und auch nicht düngern. Schneiden Sie die Vegetation im Frühjahr vor dem Austrieb. Entfernen Sie agressiv wuchernde Pflanzen – insbesondere nicht-einheimische Pflanzen wie das Berufskraut oder die Goldrute. Mehr über invasive, gebietsfremde Pflanzen erfahren

Wir wünschen Ihnen viele farbenfrohe Entdeckungen und jeder Menge Gäste an ihrem Trockenstandort.

Bildergalerie: Von versiegelten Flächen zu blühenden Trockenstandorten