Hirschkäfer-Männchen: Was wie ein Geweih aussieht, sind in Wirklichkeit Kiefer. Fotolia
01.05.2017 Artenschutz

Das unterirdische Leben der Hirschkäfer

Der wohl eindrücklichste Käfer hierzulande ist der dämmerungsaktive Hirschkäfer (Lucanus Cervus).

Die männlichen Tiere fallen auf durch ihre hirschgeweihähnlichen Kiefer (Mandibeln), die ihnen beim Kampf um ein Weibchen gegen Rivalen als Waffe dienen. Ihre Mandibeln können so riesig sein, dass sie bei der Nahrungsaufnahme hinderlich sind. Hirschkäfer ernähren sich von Baumsäften, die aus Wunden im Stamm quellen. Nach der Paarung im Juni sucht das Weibchen einen toten oder absterbenden Laubbaum auf, wo es etwa zwanzig Eier einzeln in die Erde legt. Bevorzugt werden Eichen.

Hirschkäferlarven ähneln Engerlingen. Sie leben im Mulm, der Übergangszone von Holz und Humus, wo sie sich von Humus und morschem Holz ernähren. Nach fünf bis acht Jahren findet schliesslich die Umwandlung (Metamorphose) in hühnereigrossen Puppenwiegen aus Lehm und Speichel statt. Die Umwandlung ist zwar im Oktober abgeschlossen, der erwachsene Käfer (Imago) überwintert aber in der Puppenwiege und kommt erst ab folgendem Mai an die Oberfläche. Den grössten Teil ihres Lebens verbringen die Hirschkäfer also unscheinbar als Larven im Boden.