Symbolbild Erdüberlastung pixabay
27.07.2022 Energie

Erdüberlastungstag 2022: Sieben Ideen für eine Wirtschaft, die den Planeten nicht länger überstrapaziert

Drohende Energie- und Wasserknappheit sind in aller Munde, Suffizienz als Teil der Lösung leider nicht. Anlässlich des morgigen Erdüberlastungstags stellt Friends of the Earth sieben Ideen vor, wie die Wirtschaft so verändert werden könnte, dass sie die Grenzen unseres Planeten respektiert und uns trotzdem ein gutes Leben ermöglicht.

Leerstehende Industrie- und Büroräume nicht mehr heizen, Toiletten nicht mehr mit Trinkwasser betreiben  – in der aktuellen Debatte über Energie- und Wasserversorgung werden solche Vorschläge gerade heiss diskutiert. Dabei wären Massnahmen zum Einsparen der begrenzten Ressourcen (Suffizienz) nicht nur bei drohenden Engpässen, sondern auch im Alltag notwendig, um unsere Wirtschaft in nachhaltige Bahnen zu lenken. Am morgigen Erdüberlastungstag sind bereits alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die wir in diesem Jahr nachhaltig auf der Erde nutzen können. Als Mitglied der internationalen Bewegung Friends of the Earth präsentiert Pro Natura deshalb «7 Ideen für eine neue Wirtschaft» als Denkanstoss für einen Wandel hin zu einem suffizienten Gesellschafts- und Wirtschaftssystem in Harmonie mit der Natur.

«Wir leben auf Pump»

«Wir haben schon nach sieben Monaten all das verbraucht, was die Natur uns Menschen weltweit zur Verfügung stellt. Das verbleibende Jahr leben wir auf Pump und zerstören damit unsere Lebensgrundlagen. Das Höher, Schneller, Weiter muss aufhören und wir müssen in den Ländern im globalen Norden endlich unsere Überproduktion und unseren Überkonsum überdenken.», kommentiert Friedrich Wulf, Experte für Internationale Biodiversitätspolitik bei Pro Natura. Die Wirtschaft und die Industrie in der Schweiz verbrauchen sowohl im Inland als auch an anderen Orten auf der Welt deutlich mehr Energie, Wasser, Fläche und andere Ressourcen, als uns nachhaltig zur Verfügung stehen. Sie sind damit ein grosser Treiber der Klima- und der Biodiversitätskrise. 

Es braucht verbindliche Ziele

Es braucht politische Regulierungen, um der fortschreitenden Übernutzung der natürlichen Ressourcen entgegenzuwirken sowie Rahmenbedingungen und Anreize, um auch den einzelnen Menschen eine ressourcenschonendere Lebensweise zu ermöglichen. «Grosse Hebel gibt es etwa im Bereich der Energie, der Mobilität, der Nahrungsmittelproduktion und der Ansprüche an Wohnraum», so Wulf. Auch der Schweizer Finanzplatz müsste klarer in die Verantwortung genommen werden, was den Schweizer Fussabdruck im Ausland betrifft. «Verbindliche Ziele für die Reduktion des absoluten Ressourcenverbrauchs – wie es sie in den Niederlanden bereits gibt – können ein erster Schritt sein. Die Ideen sind da. Wir müssen jetzt anfangen, sie umzusetzen, damit auch die nächsten Generationen noch genügend Ressourcen für ein gutes Leben vorfinden.»

Weitere Informationen:

Vollständige Publikation «7 Ideen für eine neue Wirtschaft» Friends of the Earth Europe

Kontakt: 

  • Friedrich Wulf, Projektleiter Politik und Internationales, @email, 061 317 92 42
  • Nathalie Rutz, Medienverantwortliche, @email, 079 826 69 47