Balmoos. Foto: Pro Natura Luzern
Moore

Balmoos - Regeneration eines Hochmoors

Projektdauer: 14.07.2025 - 22.12.2025
Das Balmoos in Hasle ist ein Hochmoor von nationaler Bedeutung und Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten. Torfabbau und Entwässerung haben das Moor ausgetrocknet, sodass es heute in seinen wichtigen Funktionen als Lebensraum und CO2-Speicher gefährdet ist. Nun wird der Wasserrückhalt mit baulichen Massnahmen verbessert. Während den Bauarbeiten ist der Wanderweg wochentags zu Arbeitszeiten gesperrt.

Als Eigentümerin des Hochmoors Balmoos hat Pro Natura in den letzten Jahren zahlreiche Untersuchungen durchführen lassen. Dabei wurden sowohl Zustand und Mächtigkeit des Torfs, Wasserstände und -flüsse als auch Vorkommen ausgewählter Pflanzen- und Tierarten festgehalten. Die Resultate zeigen, dass es dem Moor an Wasser fehlt. Das langfristige Überleben der hochspezialisierten Tier- und Pflanzenarten ist damit gefährdet. Zudem werden bei der Zersetzung des Torfs grosse Mengen des klimaschädlichen CO2 freigesetzt.

Wasserrückhalt verbessern

Damit der Wasserabfluss verzögert und der Torfkörper vernässt werden kann, wird eine rund 140 Meter lange Sperre aus Metall eingebaut. Die Sperre wird mehrere Meter in den Untergrund getrieben. Wo die Sperre über das Terrain ragt, wird sie überdeckt. Mit dem verbesserten Wasserrückhalt werden sich die Bedingungen für das Wachstum der Torfmoose und für die langfristige Existenz des Hochmoors und seiner Bewohner verbessern. Zudem führt die Wiedervernässung des Torfs dazu, dass das darin enthalten CO2 gespeichert bleibt.

Baustart im September 2025

Anfang September 2025 starten die Bauarbeiten und dauern voraussichtlich bis Ende Oktober. In Absprache mit den Luzerner Wanderwegen ist der Wanderweg während der Bauphase wochentags von 7:00 bis 17:00 Uhr zwischen Oberschlund und der Einmündung in die Strasse «Howald-Gruebehag» aus Sicherheitsgründen gesperrt. Eine Umleitung wird nicht eingerichtet. Über die Sperrung wird vor Ort und online informiert. Es wird empfohlen, das Balmoos grossräumig zu umgehen.

Der Weg, der das Balmoos quert, wird von Bewirtschaftern, Waldeigentümerinnen, Wanderern, Reiterinnen und Bikern genutzt. Der Weg bleibt auch in Zukunft bestehen und wird nach den Bauarbeiten für alle Nutzer uneingeschränkt passierbar sein.

Baubeschrieb Hochmoor-Regeneration Balmoos

Um das Wasser zurückzuhalten und die Wassersättigung des Torfkörpers zu verbessern, wird entlang des Weges auf der Westseite eine Spundwand errichtet. Die Untersuchung des Torfkörpers und des mineralischen Untergrunds ergab, dass die Spundwand sowohl in der Tiefe als auch an den Seiten im mineralischen Untergrund verankert werden muss, um die Wasserdichtigkeit zu gewährleisten. Da die Verwendung von Holz in dieser Situation aufgrund der Eigenschaften des mineralischen Untergrunds nicht möglich ist, wurde die Verwendung von Metallspundwänden gewählt.

Die Spundwand wird rund 140 Meter lang und an der tiefsten Stelle 6 Meter tief sein. Die Elemente werden sukzessive in den Boden gerammt und nur ein kleiner Teil der Spundwand wird über dem aktuellen Gelände hervorstehen. Die Spundwand wird nach dem Einbau mit einem Torfdamm abgedeckt, um die Feuchtigkeit zu erhalten und eine Korrosion des unbehandelten Stahls zu verhindern. Die Metallelemente werden somit überdeckt und nicht mehr sichtbar sein. Der Torf wird anschliessend mit vor Ort entnommenen Vegetationssoden bedeckt, was den Schutz des Torfs und die Integration in die Landschaft gewährleistet. Oberhalb der Spundwand wird eine grössere Wasserfläche entstehen, u.a. als Lebensraum für spezialisierte Libellenarten.

Der Wasserstand oberhalb der Spundwand muss reguliert werden können, u.a. um den Moorbärlapp (Lycopodiella inundata) zu fördern. Die Regulierung des Wasserstandes erfolgt über ein Rohrsystem, das zwischen der Spundwand und dem Weg in einer runden, vorgefertigten Betonkammer verlegt ist. Die Wasserrückgabe erfolgt auf einer Fläche mit derzeit starkem Wassermangel östlich des Weges. Ein Sickerrohr wird mit fast keinem Gefälle in die poröse Vegetationsschichtgelegt. Dies wird eine langsame Diffusion des Wassers direkt in die Vegetation mit einem über die Fläche verteilten Abfluss ermöglichen.

Auf der Wasserrückgabefläche östlich des Weges sind noch kleine Entwässerungsgräben zu sehen, die nach dem Torfabbau angelegt wurden. Der Wasserstand in diesen kleinen Gräben muss angehoben werden, um die Wassersättigung der gesamten Fläche zu verbessern. Diese Gräben werden regelmässig mit Holz verdämmt. Das Holz wird anschliessend mit Torf und Vegetationssoden abgedeckt, welche vor Beginn der Massnahmen in den betroffenen Gräben entnommen worden sind.

Situationsplan Hochmoor-Regeneration Balmoos 2025
Sperrung Wanderweg September - Oktober 2025

Der Wanderweg im Abschnitt Balmoos (zwischen «Oberschlund» und der Einmündung in die Strasse «Howald-Gruebehag») ist vom 1.9. bis 31.10.2025 wochentags von 7:00 bis 17:00 Uhr wegen der Baustelle gesperrt. Eine Umleitung wird nicht eingerichtet. Über die Sperrung wird vor Ort und online informiert. Es wird empfohlen, das Balmoos grossräumig zu umgehen.

Sperrung Wanderweg
Informationstafel

Das Balmoos in Hasle ist ein Hochmoor von nationaler Bedeutung und Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten. Torfabbau und Entwässerung haben das Moor ausgetrocknet, so dass es heute in seinen wichtigen Funktionen als Lebensraum, Wasser- und CO2-Speicher gefährdet ist. Nun wird der Wasserrückhalt mit baulichen Massnahmen verbessert.

Infotafel Balmoos 2025

Weiterführende Informationen

Kontakt

Bastien Amez-Droz, Projektleiter Pro Natura, @email

Samuel Ehrenbold, Stv. Geschäftsführer/Fachmitarbeiter Pro Natura Luzern, @email, 076 412 54 55