Biberaue Foto Jan Ryser
Artenschutz

Biberaue Ferenbalm - Biber helfen der Bibere

So gross wie vier Fussballfelder ist das Gebiet, das Pro Natura Bern für die Renaturierung eines Abschnitts des Flusses Bibere und zur Aufwertung durch den Biber in Ferenbalm gekauft hat. Nun wird diese alte Aue wieder zum Leben erweckt. Dabei soll der Biber als der geborene Landschaftsingenieur die tragende Rolle übernehmen.

Noch wirkt die ehemalige Ackerfläche auf den ersten Blick wenig strukturreich. Wer genau hinschaut, entdeckt aber schon heute stehendes Wasser in der Feuchtwiese, kleine Bachläufe und neue Weiher, sowie Libellen, Käfer und Schmetterlinge. Am Mühlekanal zeugen Nagespuren von der Anwesenheit des Bibers. Er soll die Biberaue in Zukunft mit seinem Schaffen gestalten - ein einmaliges Projekt.

Vom Acker zur Biberaue

Im Jahr 2012 erwarb Pro Natura die Mühlematt mit dem Ziel, dass der Biber hier einen strukturreichen, artenreichen Lebensraum schaffen darf. Die Bibere wurde im Jahr 2018 für Fische durchgängig gemacht und mit Totholz strukturiert. Der Mühlekanal wurde zur Wiese hin geöffnet, um die Fläche gezielt zu vernässen. Weiter wurde ein Wasserlauf ausgedolt. Die Abnahme dieser Bauarbeiten fand im Frühling 2019 statt.
In der Feuchtwiese dienen neue Weiher den Amphibien als Laichgewässer. Die frisch gepflanzten Heckensträucher sollen Vögeln bald als Unterschlupf dienen und die zahlreichen Weiden den Biber in sein neues Revier locken. Die Biberaue ist bereit!

Der Biber als Landschaftsgestalter

Der Biber darf hier nun seine ganze Gestaltungskraft zeigen. Keine andere einheimische Tierart vermag eine Landschaft so zu verändern wie er. Wo er lebt, belebt sich ein Gewässer. Das Projekt bietet die einmalige Gelegenheit, den langfristigen Einfluss des Bibers auf Landschaft und Biodiversität genau zu dokumentieren. Zu diesem Zweck ist ein professionelles Monitoring angelaufen.

Die Biberaue Ferenbalm wurde finanziell unterstützt durch Beiträge des Renaturierungsfonds des Kantons Bern, Bund und Kanton Bern (Wasserbau), der Ökofonds BKW und ewb sowie Pro Natura.

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