13.06.2021

Jetzt sind Taten gefragt

Nach der heutigen Ablehnung der Trinkwasser- und der Pestizidinitiative geht es zurück zur Tagespolitik. Schon in den nächsten Wochen können die Abstimmungssieger beweisen, dass sie ihre Verantwortung für eine natur- und gesundheitsverträglichere Landwirtschaft wahrnehmen. Pro Natura wird darauf beharren.

Längst nicht mehr nur Fachkreise machen sich Sorgen über Pestizidrückstände in den Gewässern, das Insektensterben und die Überdüngung ganzer Landstriche. Die schmutzige Kehrseite der intensiven Schweizer Landwirtschaft ist im Bewusstsein der breiten Bevölkerung angelangt. Die Zeit einer Landwirtschaft, die Milliarden an Steuergeldern verschlingt, für mit ihr verbundene Schäden an der Natur und der menschlichen Gesundheit jedoch nicht aufkommt, ist abgelaufen. 

Die Sieger des heutigen Abstimmungssonntags müssen jetzt zeigen, dass sie die Zeichen der Zeit erkannt haben und den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft endlich ernsthaft reduzieren werden. Die nächste Gelegenheit bietet der in Vernehmlassung befindliche Massnahmenplan «Sauberes Wasser», in dem der Bundesrat unter anderem definiert, wie die Pestizidmenge – wie vom Parlament beschlossen – bis 2027 halbiert werden soll. 

Pro Natura erwartet von den Landwirtschaftsakteuren, dass sie Hand bieten zu Massnahmen, mit denen sich dieses Ziel auch wirklich erreichen lässt und damit immerhin ein kleiner Schritt in die richtige Richtung geschieht. Alles andere wäre unglaubwürdig. Dies insbesondere, nachdem sich der Bauernverband im Parlament der Agrarpolitik 22+ und damit umfassenden Verbesserungen der sozialen, ökonomischen und ökologischen Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft verweigert hat. 

Weiterführende Informationen:

Webnews mit Kommentar zu den Abstimmungen am 13. Juni 2021

Kontakt:

Ursula Schneider Schüttel, Präsidentin von Pro Natura, Tel. 078 603 87 25