Um das Artensterben in der Schweiz aufzuhalten, braucht die Natur dringend mehr, besser geschützte und vernetzte Flächen, etwa die Moorebene Rothenthurm. © Claudio Buttler Claudio Büttler
27.08.2025 Moore

Wiederbelebung der Moorlandschaft Rothenthurm: Arbeiten Im äusseren Bann und Wolfschachen gehen weiter

Damit die Moorlandschaft Rothenthurm als Lebensraum bedrohter Arten, CO2-Speicher und Hochwasserschutz erhalten bleibt, muss ihre Wasserspeicherkapazität verbessert werden. Dazu führt Pro Natura zusammen mit der kantonalen Fachstelle und lokalen Baubetrieben, die Regenerationsarbeiten in Wolfschachen und Im äusseren Bann ab September weiter.

Obwohl sie gesetzlich streng geschützt ist, verliert die Moorlandschaft Rothenthurm weiterhin Wasser und Torf. Alte Entwässerungsgräben, die für Torfabbau und Streugewinnung angelegt wurden, verhindern, dass sie genügend Wasser aufnehmen kann. Der Torf, der deswegen an die Luft kommt, zerfällt und setzt jährlich Tausende Tonnen CO2 frei. Die immer wärmer werdenden Temperaturen verstärken diesen Prozess zusätzlich. Um als Lebensraum für bedrohte Arten zu dienen und CO2 speichern zu können, muss das Moor unbedingt wieder genug Wasser halten können. Ein Hektar intaktes Torfmoor kann Millionen Liter Wasser speichern. In gutem Zustand sind Moore damit wichtige Faktoren für den Hochwasserschutz und die Klimaregulation.

Positive Entwicklung 

Zur Verbesserung der Wasserrückhaltung und Pufferung der Regenspitzen wurde im Herbst 2023 und 2024 in Wolfschachen und im Herbst 2024 Im äusseren Bann Holzspundwände aus einheimischem Holz in den Boden getrieben. Bereits im Jahr danach zeigten die Wassersperren erfreuliche Wirkung: Der Wasserfluss wird reguliert und auf der neu entstandenen Wasserfläche pflanzten sich bedrohte Libellen fort. Die Regenerationsarbeiten werden diesen Herbst nach demselben Konzept weitergeführt. Ab September bis ca. Dezember werden weitere Sperren eingebaut und Gräben aufgefüllt, damit neue Wasserflächen entstehen können.

Bewirtschaftungszugang sicherstellen

Um die reiche Biodiversität in einem Flachmoor zu erhalten, braucht es eine naturnahe landwirtschaftliche Nutzung. Um den Zugang für die Landwirtschaft zu vereinfachen, wurde 2024 deshalb der bestehende Weg aus Holzprügeln Im äusseren Bann erneuert. In diesem Jahr wird im Gebiet Wolfschachen ein weiterer kurzer Prügelweg gebaut. Diese Prügelwege sind in den Torfboden gebaut, damit das Holz feucht bleibt und nicht verrottet. So sind sie in der Landschaft nicht sichtbar. Zur Gewährleistung der Sicherheit, während der Arbeiten, ist eine Umleitung des Wanderwegs Im äusseren Bann vor Ort eingerichtet. 

Weitere Informationen: 

Kontakt:

  • Bastien Amez-Droz, Projektleiter Schutzgebiete und Moore, +41 61 317 91 57, @email