Wald
Um von den vielen positiven Eigenschaften unserer Wälder profitieren zu können, müssen wir uns an die wichtigsten Grundregeln, wie beispielsweise das Wegegebot, halten. Nur bei einem rücksichtvollen Umgang mit der Natur im Wald können Tiere und Pflanzen gut gedeihen. Dieser Mischwald ist kürzlich aus dem Winterschlaf erwacht. Einige der Tiere haben sogar schon Nachwuchs bekommen. Wie viele Tierbabys könnt ihr finden?
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- Amsel (Turdus merula)
- Bachstelze (Motacilla alba)
- Bärlauch (Allium ursinum)
- Bergmolch (Ichthyosaura alpestris)
- Brauner Bär (Arctia caja)
- Buchfink (Fringilla coelebs)
- Buntspecht (Dendrocopos major)
- Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
- Dachs (Meles meles)
- Eichelhäher (Garrulus glandarius)
- Eichhörnchen (Sciurus vulgaris)
- Feuersalamander (Salamandra salamandra)
- Fischotter (Lutra lutra)
- Frauenschuh (Cypripedium calceolus)
- Gefleckte Schnirkelschnecke (Arianta arbustorum)
- Gemeiner Aronstab (Arum maculatum)
- Gimpel (Pyrrhula pyrrhula)
- Girlitz (Serinus serinus)
- Grosse Rote Waldameise (Formica rufa)
- Grosser Buchdrucker (Ips typographus)
- Grosses Widertonmoos (Polytrichum commune)
- Haselhuhn (Tetrastes bonasia)
- Haselstrauch (Corylus avellana)
- Himbeere (Rubus idaeus)
- Hirschkäfer (Lucanus cervus)
- Kernbeisser (Coccothraustes coccothraustes)
- Kleiber (Sitta europaea)
- Luchs (Lynx lynx)
- Maiglöckchen (Convallaria majalis)
- Nachtigall (Luscinia megarhynchos)
- Reh (Capreolus capreolus)
- Rosablättriger Helmling (Mycena galericulata)
- Rotbuche (Fagus sylvatica)
- Rotfuchs (Vulpes vulpes)
- Rotkehlchen (Erithacus rubecula)
- Schwarzblauer Ölkäfer (Meloe proscarabeus)
- Uhu (Bubo bubo)
- Waldeidechse (Zootoca vivipara)
- Waldkauz (Strix aluco)
- Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix)
- Waldmaus (Apodemus sylvaticus)
- Wald-Schlüsselblume (Primula elatior)
- Weinbergschnecke (Helix pomatia)
- Wildkatze (Felis silvestris)
- Wildschwein (Sus scrofa)
- Wolf (Canis lupus)
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Olivia Aloisi
Amseln gehören zu den bekanntesten Gartenvögeln: Männchen sind tiefschwarz mit gelbem Schnabel, Weibchen unauffällig braun. Interessant ist ihr Gesang: Amseln flöten schon im Februar von Dächern und Baumwipfeln – hauptsächlich in den frühen Morgenstunden. In der Schweiz gibt es schätzungsweise 500'000 bis 700'000 Brutpaare. Allerdings macht ihnen das Usutu-Virus seit 2011 zu schaffen: In manchen heissen Sommern erkranken und sterben viele Amseln am Virus – vor allem in Städten. Deshalb sind in manchen Gegenden plötzlich weniger Amseln zu sehen.
• Grösse: Körperlänge 24–29 cm; Spannweite 34–38,5 cm
• Lebensraum: Kulturland, Wälder, Gärten, Parks, Siedlungen
• Nahrung: Würmer, Insekten, Früchte
• Fortpflanzung: 2–3 Bruten im Jahr; 3–5 Eier pro Gelege
• Überwinterung: Teilzieher; viele bleiben ganzjährig in der Schweiz
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Die Bachstelze trägt ein elegantes schwarz-weisses Federkleid und fällt auf durch ihren wippenden Gang – ihren langen Schwanz bewegt sie beim Laufen ständig auf und ab. Sie liebt offene Flächen in der Nähe von Wasser oder Siedlungen und ist oft auf Parkplätzen, Dächern oder Wiesen zu sehen. Ihre Nahrung jagt sie laufend am Boden: kleine Insekten und Spinnen. Ihre Nester baut sie gerne in Nischen an Gebäuden, Mauerspalten oder unter Dächern – oft ganz in der Nähe des Menschen.
• Grösse: Körperlänge 17-19 cm; Spannweite 25-30 cm
• Lebensraum: Offene Landschaften, Dörfer, Ufer, Feuchtgebiete – in der ganzen Schweiz
• Nahrung: Insekten, Spinnen
• Fortpflanzung: 2-3 Bruten pro Jahr, Nest in Nischen oder unter Dächern
• Überwinterung: Kurzstreckenzieher; einige bleiben in milden Lagen
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Wenn es im Wald nach Knoblauch riecht, ist der Bärlauch da! Seine langen, grünen Blätter treiben schon früh im Jahr aus und bedecken ganze Waldböden. Ab April erscheinen weisse, sternförmige Blüten. Bärlauchblätter sind essbar und beliebt – aber man muss sie sicher von giftigen Doppelgängern wie Maiglöckchen und Herbstzeitlosen unterscheiden! Die Pflanze wächst aus kleinen Zwiebeln, ruht im Sommer und kommt jedes Jahr zurück. Besonders: Ameisen helfen mit, die Samen zu verbreiten.
• Grösse: 20–40 cm
• Lebensraum: feuchte Laubwälder, schattige Schluchten
• Blütezeit: April bis Mai
• Bestäubung: Insekten (Bienen, Schwebfliegen)
• Verbreitung: Samen (oft durch Ameisen), Zwiebeln
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Bergmolche sind in der Nacht und bei Regen aktiv. Typisch ist ihr oranger, fleckenloser Bauch. Im Frühling wandern sie zu Teichen, wo die Männchen um Weibchen werben. Unter Wasser führt das Männchen Balztänze auf und legt schliesslich ein Spermienpaket vor dem Weibchen ab, welches das Weibchen mit der Geschlechtsöffnung aufnimmt. Später wickelt das Weibchen die befruchteten Eier einzeln in die Blätter von Wasserpflanzen. Nach der Fortpflanzung kehren die Tiere in den Wald zurück. In Trockenzeiten verstecken sie sich unter Steinen oder in Erdlöchern. Bergmolche sind Jäger und schnappen blitzschnell nach kleinen Beutetieren.
• Grösse: 7–12 cm
• Lebensraum: bewaldete Gebiete mit Kleingewässern, in höheren Regionen auch Wiesen, Weiden, Moore
• Nahrung: Insekten und deren Larven, Spinnen, Würmer, Kleinkrebse, Eier und Larven von anderen Amphibien
• Fortpflanzung: Eiablage im Wasser; Larven entwickeln sich dort
• Überwinterung: Winterstarre an Land
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Dieser Nachtfalter ist ein Meister der Tarnung und Überraschung – tagsüber ruht er gut versteckt und unauffällig. Fühlt er sich bedroht, klappt er blitzschnell die Vorderflügel zur Seite – so werden die leuchtend orangeroten Hinterflügel sichtbar – das erschreckt viele Fressfeinde. Bei Berührung erscheint zusätzlich zwischen Kopf und Brustabschnitt ein roter Drüsenring, der ein unangenehm riechendes Sekret absondert. Seine Raupen sind dicht behaart, daher der Name «Bär», und eher langsam unterwegs, denn mit den Haaren sind sie gut geschützt. Im Spätherbst ziehen sie sich zurück, um den Winter als Raupe zu überdauern.
• Grösse: Flügelspannweite 45–65 mm
• Lebensraum: Wald- und Wegränder, Lichtungen, sonnige Waldwiesen, Gärten
• Nahrung: Raupen fressen Blätter, z.B. Brombeeren, Himbeeren, Salweiden, Brennnessel; Falter nehmen keine Nahrung mehr auf
• Fortpflanzung: 1 Generation pro Jahr; Eiablage an Raupenfutterpflanzen
• Überwinterung: als Raupe
• Gefährdung in der Schweiz: nicht beurteilt (NE)
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Olivia Aloisi
«Pink! Pink!» ruft der Buchfink laut von den Baumwipfeln. Der bunte Vogel ist leicht zu erkennen: Das Männchen trägt ein rötlich-braunes Brustkleid, einen graublauen Kopf und weisse Flügelstreifen. Weibchen sind schlichter gefärbt: oben graubraun und unterseits hellbeige. Buchfinken gehören zu den häufigsten Singvögeln der Schweiz, es gibt über eine Million Brutpaare! Sie sind Frühaufsteher: Schon vor Sonnenaufgang beginnen die Männchen zu singen, um ihr Revier zu verteidigen. Im Winter bilden Buchfinken oft grosse Trupps, manchmal zusammen mit anderen Finkenarten.
• Grösse: Körperlänge 14–16 cm, Spannweite 25-28 cm
• Lebensraum: Wälder, Hecken, Gärten, Parks
• Nahrung: Insekten, Samen
• Fortpflanzung: 1–2 Bruten pro Jahr, 4–5 Eier in gut verstecktem Nest
• Überwinterung: Standvogel und Kurzstreckenzieher
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Der Buntspecht ist der bekannteste Specht der Schweiz: schwarz-weiss gemustert mit roten Unterschwanzdecken, beim Männchen auch mit rotem Nacken. Im Frühling trommelt er mit kräftigem Schnabel gegen Äste und Baumstämme, um ein Revier abzugrenzen, eine bestehende Bruthöhle anzuzeigen oder einen Partner oder eine Partnerin anzulocken. Mit seiner Zunge kann er Insekten tief unter der Rinde holen. Er meisselt jedes Jahr eine neue Bruthöhle, die später auch anderen Arten als Unterschlupf dient. Sein Trommeln hört man über 100 Meter weit.
• Grösse: Körperlänge 22–24 cm; Spannweite 34-39 cm
• Lebensraum: Wälder, Parks und Gärten im ganzen Land
• Nahrung: Insekten, Larven, Samen, im Winter auch Fettfutter
• Fortpflanzung: 4–7 Eier in selbstgemeisselter Baumhöhle
• Überwinterung: Ganzjährig aktiv, Standvogel
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Das Busch-Windröschen ist ein Frühlingsbote: es wächst, bevor die Bäume Blätter treiben, solange das Sonnenlicht noch den Boden erreicht. Seine weissen bis zartrosa Blüten schliessen sich bei Regen sowie abends. Die Pflanze bildet grosse Teppiche aus unterirdischen Ausläufern (Rhizome). Sie ist empfindlich: Wird sie gepflückt oder zertrampelt, erholt sie sich nur langsam.
• Grösse: 10–25 cm
• Lebensraum: Wälder, Wiesen, Hecken
• Blütezeit: März bis Mai
• Bestäubung: Insekten
• Verbreitung: Samen (mit Hilfe von Ameisen), unterirdische Ausläufer
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Der Dachs ist ein kräftiges Tier mit schwarzweiss gestreiftem Gesicht, ein bisschen wie eine Maske. Er lebt in weit verzweigten Erdbauen, die über Generationen genutzt werden. Dachse sind dämmerungs- und nachtaktiv. Sie lieben Regenwürmer, fressen aber auch Obst, Beeren und Käfer. Im Spätsommer fressen sie sich eine dicke Speckschicht an, die sie für die Winterruhe brauchen. Im Winter schlafen sie oft wochenlang durch und wachen nur kurz immer wieder mal auf.
• Grösse: 65–90 cm (Gewicht: 7–17 kg)
• Lebensraum: Wälder, Waldränder, Wiesen mit Deckung
• Nahrung: Regenwürmer, Insekten, Obst, kleine Tiere
• Fortpflanzung: 1 Wurf im Frühjahr; meist 2–3 Junge
• Überwinterung: Winterruhe mit kurzen Wachphasen
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Eichelhäher sind aufmerksame Waldwächter: Sobald sich ein Fuchs oder Mensch nähert, schlagen sie laut Alarm. Sie leben paarweise oder in kleinen Gruppen, sind neugierig und sehr schlau. Im Herbst verstecken sie Eicheln in kleinen Vorratslagern – dabei merken sie sich hunderte Verstecke! Im Frühling sammeln sie weiches Material fürs Nest. Ihre lauten Rufe und das blitzblaue Flügelfeld verraten sie oft, ganz heimlich sind sie nicht unterwegs.
• Grösse: Körperlänge 32–35 cm; Spannweite 52-58 cm
• Lebensraum: Laub- und Mischwälder, auch Parks
• Nahrung: Allesfresser – u.a. Eicheln, Insekten, Beeren, kleine Tiere
• Fortpflanzung: 1 Brut pro Jahr, 3–6 Eier
• Überwinterung: Standvogel und Kurzstreckenzieher
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Mit einem grossen Satz springt das Eichhörnchen von Ast zu Ast, dabei hilft sein buschiger Schwanz beim Balancieren. In der Schweiz sind vor allem rotbraune Tiere zu sehen, aber es gibt auch braune oder schwarze Varianten. Der Bauch ist stets weiss. Eichhörnchen lieben Baumhöhlen, sie sammeln Nüsse, Bucheckern und Pilze, und verstecken diese in kleinen Vorratslagern. Manchmal vergessen sie ein paar Nüsse und daraus können dann neue Bäume wachsen! Im Winter halten sie keinen Winterschlaf, ruhen aber oft tagelang im Nest.
• Grösse: 20–25 cm (Gewicht: 250–400 g)
• Lebensraum: Wälder, Parks, Gärten
• Nahrung: Samen von Nadelbäumen, Nüsse, Beeren, Pilze
• Fortpflanzung: 2 Würfe im Jahr, je 3–5 Junge
• Überwinterung: Winterruhe mit kurzen aktiven Phasen
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Der Feuersalamander fällt mit seiner schwarzen Haut und den leuchtend gelben Flecken sofort auf – wie eine lebendige Warnweste. Er liebt feuchte Laubwälder mit Quellbächen und ist meist nachtaktiv. Besonders spannend: Im Gegensatz zu anderen Amphibien bringt das Weibchen keine Eier, sondern voll entwickelte Larven zur Welt, die es gezielt in kleine Bäche setzt. Der Feuersalamander ist empfindlich gegenüber Gewässerverschmutzung und Lebensraumverlust durch Zersiedelung, Fragmentierung der Wälder und Waldstrassen. Ohne Massnahmen zum Schutz des Feuersalamanders würde sich der Bestandesrückgang weiter verstärken.
• Grösse: 14–20 cm
• Lebensraum: Feuchte, strukturreiche Laub- und Mischwälder mit Bächen
• Nahrung: Insekten, Spinnen, Würmer, Nacktschnecken
• Fortpflanzung: Ablage der Larven in Quellbäche
• Überwinterung: In frostsicheren Erdverstecken
• Gefährdung in der Schweiz: verletzlich (VU)
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Olivia Aloisi
Fischotter sind geschickte Schwimmer und vor allem nachts aktiv. Beim Tauchen schliessen sie Ohren und Nase, um bis zu acht Minuten unter Wasser zu bleiben, tauchen aber meist nach ein bis zwei Minuten wieder auf. Sie jagen v.a. nach Fischen, fressen aber auch Krebse oder Amphibien. An Land bewegen sie sich flink, rutschen gern auf dem Bauch einen Hang hinunter – spielerisch und effizient zugleich. Ihre Reviere markieren sie mit Duftspuren. In der Schweiz galt der Fischotter lange als verschwunden, nun kehrt er langsam zurück.
• Grösse: 90–135 cm (inkl. Schwanz), Gewicht: 6–12 kg (Weibchen sind 20 bis 30 Prozent kleiner und leichter als Männchen)
• Lebensraum: grossräumige, vernetzte Gewässersysteme wie Flüsse, Seen, Teiche, Bäche
• Nahrung: Fische, Amphibien, Krebse
• Fortpflanzung: 1–5 Jungtiere; Geburt ganzjährig möglich
• Überwinterung: ganzjährig aktiv
• Gefährdung in der Schweiz: vom Aussterben bedroht (CR)
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Olivia Aloisi
Der Frauenschuh ist unsere spektakulärste Orchidee. Seine Blüte sieht aus wie ein kleiner gelber Pantoffel mit zwei seitlichen «Flügeln». Dieser «Schuh» ist eine raffinierte Kesselfalle: Insekten rutschen hinein und übertragen beim Befreiungsversuch den mitgebrachten Pollen auf den Griffel. Gleichzeitig werden sie für den nächsten Blütenbesuch mit neuem Pollenpaket «beladen». Der Frauenschuh braucht kalkreichen Boden, Halbschatten und vor allem Geduld: Vom Samen bis zur ersten Blüte dauert es oft bis zu zehn Jahre!
• Grösse: 15–50 cm
• Lebensraum: lichte Wälder, Halbtrockenrasen, auf Kalkboden
• Blütezeit: Mai bis Juni
• Bestäubung: Insekten (z. B. Bienen)
• Verbreitung: Samen durch Wind (Keimung nur mit symbiotischen Wurzelpilzen möglich)
• Gefährdung in der Schweiz: verletzlich (VU)
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Olivia Aloisi
Diese hübsche Schnecke mit dem gefleckten, oft braun oder gelblich gestreiften Gehäuse ist vor allem bei feuchtem Wetter aktiv. Sie bewegt sich langsam über Blätter und Moos und frisst frische oder abgestorbene Pflanzenteile. Bei Trockenheit zieht sie sich ins Gehäuse zurück. Sie ist ein Zwitter und kann sich mit jedem anderen Artgenossen paaren. Beim Liebesspiel schleudert sie sogenannte «Liebespfeile» aus Kalk in den Körper des Partners – ein echtes Schneckenritual!
• Grösse: Gehäusedurchmesser bis 1,4 - 2,8 cm
• Lebensraum: feuchte Standorte in Wäldern, Hecken, Gärten, im alpinen Raum zwischen Felsen, bis über 2500 m ü. M.
• Nahrung: frische und abgestorbene Pflanzenteile
• Fortpflanzung: Zwitter; 20–70 Eier pro Gelege auf feuchte Erde
• Überwinterung: Winterruhe im Gehäuse im Boden
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Der Aronstab lockt Insekten mit Wärme und aasähnlichem Geruch in seine Blüte – eine Art «Falle», aus der sie erst nach erfolgter Bestäubung wieder herauskommen. Dabei werden sie erneut mit Pollen bepudert. Die braune Kolbenblüte wird dabei bis zu 40°C warm! Im Sommer leuchten an seiner Stelle rote Beeren, aber Vorsicht: Die Beeren sind giftig. Der Aronstab wächst meist im Schatten und erscheint früh im Jahr. Seine Blätter haben oft dunkle Flecken und dienen als gutes Erkennungsmerkmal.
• Grösse: 15–40 cm
• Lebensraum: feuchte Laubmischwälder
• Blütezeit: April bis Mai
• Bestäubung: Insekten (v. a. Fliegen, Käfer)
• Verbreitung: Samen; über Tiere (z. B. Vögel)
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Der Gimpel, wegen seiner schwarzen Kopfkappe auch Dompfaff genannt, ist mit seiner roten Brust und dem schwarzen Kopf unverwechselbar. Das Weibchen ist weniger leuchtend gefärbt. Sein Ruf ist weich und melancholisch – fast wie ein leises Pfeifen. Gimpel sind eher ruhig und leben oft paarweise oder in kleinen Gruppen. Im Winter sind diese Waldbewohner regelmässig in Ortschaften anzutreffen, wo sie gerne Futterstellen besuchen. Sie fressen vor allem Knospen, Samen und Beeren – im Frühling manchmal auch Blütenblätter. Dafür ist ihr kurzer Schnabel mit scharfen Schneidekanten perfekt.
• Grösse: Körperlänge 15–17 cm, Spannweite 22-26 cm
• Lebensraum: Wälder, Parks, Gärten – schweizweit
• Nahrung: Samen, Knospen, Beeren
• Fortpflanzung: Nest im Busch oder Baum, 4–6 Eier
• Überwinterung: Meist Standvogel
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Girlitze sind kleine, lebhafte Vögel mit gelbem Gefieder. Männchen singen fast ununterbrochen – vor allem aus Baumwipfeln oder im Singflug. Ihr Lied klingt wie ein schnelles «zi-zi-zi». Girlitze leben gesellig, ausser in der Brutzeit, und bewegen sich meist in kleinen Trupps. Beim Fressen picken sie flink Körner vom Boden oder aus Pflanzenständen.
• Grösse: Körperlänge 11–12 cm; Spannweite 20-23 cm
• Lebensraum: Siedlungen, Gärten, Parks, Waldränder
• Nahrung: Sämereien, Knospen, junge Blätter
• Fortpflanzung: 2–3 Bruten pro Jahr; je 3–5 Eier
• Überwinterung: überwiegend Kurzstreckenzieher
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Die Grosse Rote Waldameise lebt in riesigen Kolonien mit klarer Arbeitsteilung: Arbeiterinnen im Aussendienst jagen und sammeln Nahrung und verteidigen und reparieren das Nest; Arbeiterinnen im Innendienst füttern und pflegen die Nachkommen und die Königin; die Königin legt Eier. Von Mai bis Juni kann man geflügelte Männchen und Jungköniginnen sehen, die auf der Suche nach einem neuen Ort für Nester sind. Die Nester sind echte Baukunstwerke aus Zweigen und Nadeln, die über einen Meter hoch werden können. Bei Sonne wird es besonders aktiv, dann wimmelt es nur so von Ameisen. Pro Nest können es bis zu 150'000 Tiere sein.
• Grösse: 4–10 mm
• Lebensraum: lichte Nadel- und Mischwälder
• Nahrung: Insekten, Honigtau von Blatt- und Schildläusen, z.T. Aas
• Fortpflanzung: Schwarmflug im Frühsommer, danach Gründung neuer Staaten durch Jungköniginnen
• Überwinterung: Winterruhe im Nest, die Königin legt weiterhin Eier
• Gefährdung in der Schweiz: potenziell gefährdet (NT)
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Olivia Aloisi
Der Buchdrucker ist ein Borkenkäfer, der trotz geringer Körpergrösse grosse negative Auswirkungen auf Wälder haben kann. Nach der Überwinterung fliegen die Käfer auf geschwächte Fichten. Die Männchen bohren eine Eingangsröhre in deren Rinde. Davon ausgehend nagen die Weibchen einen Brutgang, in den sie in regelmässigen Abständen 30-60 Eier platzieren. Während etwa drei bis vier Wochen fressen die geschlüpften Larven weitere Gänge quer zum Muttergang. Die typischen Muster sehen aus wie Schriftzeichen – daher der Name. Bei Massenvermehrung können sie ganze Wälder schädigen. Ihre Aktivität nimmt bei warmem, trockenem Wetter stark zu.
• Grösse: 4,2–5,5 mm
• Lebensraum: Nadelwälder mit Fichten
• Nahrung: Bast unter der Rinde
• Fortpflanzung: mehrere Bruten pro Jahr bei günstigen Bedingungen
• Überwinterung: als Käfer unter der Rinde oder in Bodenstreu
• Gefährdung in der Schweiz: nicht beurteilt (NE)
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Olivia Aloisi
Das Grosse Widertonmoos wächst in dichten Polstern, oft entlang von Waldwegen oder in feuchten Mulden. Es ist das grösste einheimische Moos: einzelne Triebe können bis zu 40 cm hoch werden! Die langen, glänzenden Blätter richten sich bei Nässe auf und legen sich bei Trockenheit an den Stängel, um Wasser zu sparen. Zur Fortpflanzung braucht es weibliche und männliche Pflanzen und Wasser, damit die beweglichen Spermien schwimmen können!
• Grösse: 10–40 cm
• Lebensraum: feuchte Wälder, Gräben, Moorbereiche, auf saure Böden
• Blütezeit: bildet keine Blüten; Sporenträger im Sommer
• Bestäubung: Befruchtung durch Wasser
• Verbreitung: Sporen (Wind), Ausläufer
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Haselhühner sind scheue Waldbewohner. Sie leben am Boden und sind meist nur zu hören und nicht zu sehen. Bei Gefahr verharren sie regungslos oder fliegen plötzlich mit lautem Flattern auf. Im Frühling balzt das Männchen mit einem hohen «zii-zii-brr». Das Weibchen brütet gut versteckt unter Sträuchern, die Küken folgen ihr schon kurz nach dem Schlüpfen. Haselhühner brauchen ruhige, strukturreiche Wälder und viel Deckung.
• Grösse: Körperlänge 35–37 cm; Spannweite 48-54 cm
• Lebensraum: strukturreiche Laub- und Mischwälder
• Nahrung: Knospen, Blätter, Blüten, Beeren, für die Küken: Insekten
• Fortpflanzung: 1 Brut pro Jahr, 7–11 Eier
• Überwinterung: Standvogel
• Gefährdung in der Schweiz: potenziell gefährdet (NT)
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Olivia Aloisi
Der Haselstrauch wächst oft in Hecken und an Waldrändern – mit dunkelgrünen, runden, gezähnten Blättern und fettreichen Haselnüssen. Als Frühblüher ist der Haselstrauch ein wichtiger Pollenlieferant für Honigbienen und andere Insekten. Die langen, gelben «Kätzchen» sind die männlichen Blüten, während die weiblichen Blüten klein und unscheinbar mit roten «Fädchen» erscheinen. Haselsträucher bieten vielen Tieren Nahrung und Versteck und die Nüsse werden u.a. von Eichelhäher, Haselmaus und Eichhörnchen eifrig gesammelt.
• Grösse: Wuchshöhe bis 5 m
• Lebensraum: Gebüsche, Waldränder, Böschungen – in der Schweiz häufig
• Blütezeit: Februar bis April
• Bestäubung: Wind
• Überwinterung: Laubabwerfend, mehrjährig
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Himbeeren wachsen in lockeren Gebüschen und breiten sich mit Wurzelausläufern schnell aus. Im Frühsommer summt es um ihre weissen Blüten, im Hochsommer locken die roten, süssen Früchte Vögel, Insekten und Menschen an. Die Pflanze trägt weiche Stacheln und verholzt im unteren Bereich. Jeder Trieb lebt nur zwei Jahre: Im ersten Jahr wächst er, im zweiten blüht und fruchtet er, dann stirbt er ab.
• Grösse: bis 50-150 cm
• Lebensraum: Waldränder, Lichtungen, Kahlschläge, Hecken
• Blütezeit: Mai bis Juli
• Bestäubung: Insekten (v. a. Bienen)
• Verbreitung: Samen über Tiere, Wurzelausläufer
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Hirschkäfer-Männchen kämpfen mit ihren riesigen Kiefern um Weibchen, aber ganz ohne Beissen: Sie heben sich gegenseitig hoch und werfen sich um! Tagsüber ruhen sie meist in Baumhöhlen, abends fliegen sie brummend durch die Luft. Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen sie im Verborgenen. Als Larve leben sie mehrere Jahre im morschen Holz. Nur wenige Wochen sind sie als Käfer unterwegs, meistens im Juni und Juli.
• Grösse: 3–8 cm
• Lebensraum: Laubwälder mit alten Eichen, Gärten mit Totholz
• Nahrung: als Käfer Baumsäfte, als Larven morsches, feuchtes und verpilztes Holz
• Fortpflanzung: Eiablage in morsches Holz; Larven bis 6 Jahre
• Überwinterung: als Larve im Holz
• Gefährdung in der Schweiz: verletzlich (VU)
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Olivia Aloisi
Kernbeisser haben den kräftigsten Schnabel unter unseren Singvögeln, mit ihm knacken sie mühelos Kirschkerne oder andere harte Samen. Sie wirken schwerfällig, sind aber wendige Flieger. Meist sitzen sie still in den Baumkronen und beobachten die Umgebung genau. In der Paarungszeit sind sie territorial und oft in kleinen Gruppen unterwegs. Beim Fressen halten sie die Körner mit den Füssen fest und drehen sie geschickt im Schnabel, bis sie aufbrechen.
• Grösse: Körperlänge 17–18 cm; Spannweite 29-33 cm
• Lebensraum: Laub- und Mischwälder, Parks mit alten Bäumen
• Nahrung: Samen, Insekten
• Fortpflanzung: 1 Brut pro Jahr, 4–6 Eier
• Überwinterung: Teilzieher; einige überwintern in der Schweiz
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Kleiber sind flinke Kletterer und die einzigen Vögel Europas, die kopfvoran am Baumstamm hinuntergehen können! Mit ihrem kräftigen Schnabel hämmern sie Nüsse auf oder bauen Baumhöhlen aus. Sie sind standorttreu und bleiben oft ein Leben lang im selben Revier. Im Herbst legen sie Vorräte an, die sie in Ritzen verstecken. Ihre Rufe sind deutlich hörbar im Wald. Kleiberpaare verteidigen ihr Revier gemeinsam. Den Eingang zur Bruthöhle passen sie mit Lehm an ihre Körpergrösse an, so dass grössere Nistplatzkonkurrenten keinen Zugang haben.
• Grösse: Körperlänge 13–15 cm; Spannweite 26-27 cm
• Lebensraum: Laub- und Mischwälder, Parks mit alten Bäumen
• Nahrung: Insekten, Samen
• Fortpflanzung: 1 Brut pro Jahr; 5–8 Eier
• Überwinterung: Standvogel
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Der Eurasische Luchs ist unsere grösste Wildkatze – mit seinen Pinselohren, dem kurzen Schwanz und dem gefleckten Fell ist er unverwechselbar. Er bewegt sich lautlos durch den Wald und jagt meist in der Dämmerung oder nachts. In freier Wildbahn bekommt man ihn fast nie zu Gesicht – er ist ein lautloser Einzelgänger, der vor allem in den Alpen und im Jura lebt. Die Bestände des Luchses zeigen eine leicht steigende Tendenz: in der Schweiz leben rund 300 Individuen. Besonders spannend: Obwohl erwachsene Luchse Einzelgänger sind, bleiben Jungtiere fast ein Jahr lang bei ihrer Mutter.
• Grösse: Schulterhöhe ca. 60 cm; Gewicht 18–25 kg
• Lebensraum: Grosse, ungestörte Waldgebiete in den Alpen und im Jura
• Nahrung: Rehe, Gämsen, kleinere Säugetiere
• Fortpflanzung: 1–3 Jungtiere pro Jahr; Geburt im Mai/Juni
• Überwinterung: Ganzjährig aktiv, mit dickem Winterfell
• Gefährdung in der Schweiz: stark gefährdet (EN)
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Olivia Aloisi
Maiglöckchen duften stark, aber Vorsicht: Sie sind giftig! Die Pflanze ist leicht an ihren zwei grossen Blättern und dem Blütenstängel mit den weissen Glöckchen zu erkennen. Diese neigen sich leicht zur Seite, als würden sie klingeln. Im Mai sind ganze Waldstücke vom süssen Duft erfüllt. Die roten Beeren im Herbst sehen hübsch aus, sind aber ebenfalls giftig. Maiglöckchen wachsen in kleinen Gruppen, oft aus unterirdischen Wurzelausläufern.
• Grösse: 15–25 cm
• Lebensraum: Wälder, Bergwiesen, schattige Hänge
• Blütezeit: Mai
• Bestäubung: Insekten (z. B. Bienen)
• Verbreitung: Samen und Wurzelausläufer
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Die Nachtigall ist berühmt für ihren klangvollen, ausdauernden Gesang. Nach dem Rückzug aus ihrem Winterquartier singen die Männchen vor allem in den frühen Morgenstunden und in der Nacht, um Weibchen anzulocken. Nach der Paarung singen sie nur noch tagsüber, um ihr Revier zu verteidigen. Die Nachtigall ist oft gut versteckt im dichten Gebüsch. Beim Fressen hüpft sie flink am Boden entlang und sucht nach Insekten. Ihr Nest baut sie tief im Dickicht, dort ist es gut getarnt und geschützt vor Feinden.
• Grösse: Körperlänge 15–17 cm; Spannweite 23-26 cm
• Lebensraum: dichtes Gebüsch, Auenwälder, Hecken
• Nahrung: Insekten, Spinnen
• Fortpflanzung: 1 Brut pro Jahr, 4–5 Eier
• Überwinterung: Zugvogel; Winterquartier südlich der Sahara
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Rehe sind dämmerungsaktiv und oft nur schwer zu entdecken. Im Winter sind sie öfters am Tag aktiv und von Frühling bis Herbst vermehrt in der Nacht. Ihr braunes Fell passt sich mit den Jahreszeiten an – im Sommer rötlich, im Winter graubraun. Besonders spannend: Beim Wegspringen recken sie den weissen Fleck am Hinterteil, den sogenannten «Spiegel», in die Höhe, das signalisiert Artgenossen «Achtung, Gefahr!». Rehkitze haben weisse Flecken im Fell; sie wirken wie Tarnflecken und machen sie im hohen Gras fast unsichtbar.
• Grösse: Schulterhöhe 60–75 cm; Gewicht 15–30 kg
• Lebensraum: Wälder mit angrenzenden Wiesen und Feldern
• Nahrung: Gräser, Kräuter, Knospen, junge Triebe
• Fortpflanzung: 1–2 Kitze im Mai/Juni
• Überwinterung: Aktiv, lebt zurückgezogen im Dickicht
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Der Rosablättrige Helmling ist ein zierlicher Pilz mit einem zarten, rosa Hut und hellen Lamellen. Geruch und Geschmack erinnern an Rettich; der Pilz ist jedoch ungeniessbar. Er erscheint im Spätsommer und Herbst in Gruppen auf verrottendem Laubbaumstümpfen oder vergrabenem Totholz. So sehen sie fast wie kleine Helme aus, die aus dem Waldboden wachsen. Wenn es feucht ist, bleibt er lange frisch, bei Trockenheit fährt er sein Wachstum schnell zurück. Sporenwolken steigen in leichten Windstößen auf und verbreiten den Pilz in neue Lebensräume.
• Grösse: Hutdurchmesser 1–5 cm; Stielhöhe 3–7 cm
• Lebensraum: feuchte Laubund Nadelwälder
• Nahrung: Folgezersetzer von Zapfen und Holz (Saprotroph)
• Fortpflanzung: Sporenfreisetzung über Lamellen, Hauptsaison Herbst
• Überwinterung: als Sporen im Boden und Holzresten
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Die Rotbuche ist die häufigste Baumart der Schweiz und ein echtes Raumwunder: Ihre dichte Krone lässt kaum Licht durch. Unter ihr wachsen nur schattentolerante Pflanzen. Im Frühling treiben glänzend grüne Blätter mit zarten Härchen aus. Später im Jahr wachsen aus den Blüten die «Bucheckern», kleine dreikantige Nüsse, die bei Tieren sehr beliebt sind. Buchen können über 30 Meter hoch und mehrere hundert Jahre alt werden.
• Grösse: bis 40 m hoch
• Lebensraum: Wälder
• Blütezeit: April bis Mai
• Bestäubung: Wind
• Verbreitung: Bucheckern durch Schwerkraft und Tiere
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Mit seinem roten Fell, der schlanken Schnauze und dem buschigen Schwanz ist der Rotfuchs eines der bekanntesten Wildtiere der Schweiz. Er ist ein Meister der Anpassung – er lebt im Wald, auf Wiesen und sogar mitten in Städten. Er ist ausserdem die weltweit am weitesten verbreitete Art innerhalb der Ordnung der Raubtiere. Er kommt zunehmend auch im Siedlungsgebiet vor. Fuchskinder, die «Welpen», spielen im Frühling gerne vor dem Bau. Wer Glück hat, kann sie beobachten!
• Grösse: Körperlänge ca. 60–90 cm, plus 30–40 cm Schwanz
• Lebensraum: Wälder, Felder, Siedlungen – schweizweit
• Nahrung: Kleinsäuger, Vögel, Insekten, Früchte, Aas
• Fortpflanzung: 1 Wurf pro Jahr, meist 4–6 Junge
• Überwinterung: Ganzjährig aktiv
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Rotkehlchen sind mutige Einzelgänger. Sie hüpfen flink über den Boden, zittern leicht mit den Flügeln und beobachten alles ganz genau. Ihre orangefarbene Brust ist nicht nur hübsch, sie dient zur Reviermarkierung. Besonders im Winter dulden sie keine Artgenossen in ihrer Nähe. Das Männchen, wie auch das Weibchen, singt laut und ausdauernd, um sein Revier zu verteidigen, auch in der kalten Jahreszeit. Menschen begegnet das Rotkehlchen oft neugierig, zum Beispiel beim Arbeiten im Garten.
• Grösse: Körperlänge 12,5–14 cm; Spannweite 20-22 cm
• Lebensraum: Wälder, Gärten, Hecken, Parks
• Nahrung: Insekten, Spinnen, Beeren
• Fortpflanzung: 2 Bruten pro Jahr; je 5–7 Eier
• Überwinterung: überwiegend Kurzstreckenzieher
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Dieser glänzend schwarzblaue Käfer ist im Frühsommer oft auf sonnigen Wiesen zu sehen. Er sondert bei Gefahr an den Gelenken einen öligen Tropfen ab – daher der Name «Ölkäfer». Die winzige Larve klettert auf Blüten und springt dort heranfliegende Insekten an. Für die Entwicklung ist sie auf Wildbienen angewiesen, genauer auf Sand- oder Seidenbienen. Mit der Biene gelangt sie in deren Nest, wo sie Bieneneier und eingetragenen Pollen und Nektar frisst. Sie häutet sich mehrmals und verpuppt sich im Boden. Ein Ölkäfer kann bis zu drei Jahre im Boden leben, ehe er als Käfer schlüpft.
• Grösse: 15–30 mm
• Lebensraum: trockene Wiesen, Ruderalflächen, Ödland
• Nahrung: Käfer fressen fressen Pollen an Blüten verschiedener Pflanzen; Larven fressen Eier von Wildbienen sowie Nektar und Pollen im Wildbienennest
• Fortpflanzung: Eier in Bodenspalten; Larven entwickeln sich in Nestern von Wildbienen
• Überwinterung: als Larve oder Puppe im Erdreich
• Gefährdung in der Schweiz: nicht evaluiert (NE)
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Olivia Aloisi
Der Uhu ist die grösste Eule Europas: Bis zu 188 cm misst seine Spannweite. Typisch sind die grossen orangefarbenen Augen und die Federohren. Der Uhu ruft in der Nacht sein tiefes «Uhuuuu» durch den Wald. Er jagt leise und zielsicher und lebt gut versteckt. Sie brüten in oft unscheinbaren Nischen in Felswänden, die meist ans Kulturland und manchmal an Gewässer grenzen, wie auch in alten Steinbrüchen. Obwohl er früher selten war, ist der Uhu heute dank Schutzbemühungen im In- und Ausland wieder häufiger in der Schweiz.
• Grösse: Körperlänge 60-75 cm, Spannweite 160–188 cm
• Lebensraum: Wälder, Felsen, Steinbrüche
• Nahrung: Kleinsäuger, Vögel, Amphibien
• Fortpflanzung: 1 Brut pro Jahr, 2–4 Eier
• Überwinterung: Standvogel
• Gefährdung in der Schweiz: verletztlich (VU)
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Olivia Aloisi
Die Waldeidechse ist unsere einzige Eidechse, die lebend gebärt, das ist in kühlen Lagen ein Vorteil. Sie lebt in feuchten Wäldern, Mooren und auf Mauern und Steinhaufen auf Alpweiden und in Geröllhalden bis über 2'000 m. Die Färbung ist sehr variabel: von hellbraun über mittlere Brauntöne bis dunkel mit Streifen oder Flecken. Bei Gefahr wirft sie blitzschnell ihren Schwanz ab, der weiterzuckt, um Feinde abzulenken. Danach wächst ein neuer Schwanz nach, allerdings kürzer.
• Grösse: 12–18 cm (inkl. Schwanz)
• Lebensraum: Feuchte Wälder, Moore, Mauern auf Alpweiden bis über 2‘000 m
• Nahrung: Käfer, Fliegen, Raupen, Ameisen, Spinnen, kleine Schnecken
• Fortpflanzung: Lebendgebärend, 5–8 Jungtiere pro Sommer
• Überwinterung: In frostsicheren Verstecken (z. B. Erdlöcher)
• Gefährdung in der Schweiz: potenziell gefährdet (NT)
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Olivia Aloisi
Der Waldkauz ist ein Meister der Nacht. Lautlos fliegt er durch den Wald und ruht tagsüber gut versteckt in Baumhöhlen oder an Gebäuden. Sein bekanntes «Huu-huuuh» erklingt oft im Herbst und dient der Reviermarkierung und Partnersuche. Waldkäuze jagen mit ihren scharfen Augen und Ohren. Sie schlagen blitzschnell zu, meist erbeuten sie kleine Säugetiere. Paare bleiben oft ein Leben lang zusammen und kehren jedes Jahr zum selben Brutplatz zurück.
• Grösse: Körperlänge 37–39 cm; Spannweite 94–104 cm
• Lebensraum: Wälder, Kulturland, Parks mit alten Bäumen
• Nahrung: Mäuse, Kleinsäuger, kleine Vögel, Insekten
• Fortpflanzung: 1 Brut pro Jahr, 3–6 Eier
• Überwinterung: Standvogel
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Der Waldlaubsänger ist ein kleiner, flinker Vogel, der meist im oberen Blätterdach unterwegs ist. Er fliegt geschickt von Ast zu Ast und sucht nach kleinen Insekten. Männchen singen vom Wipfel aus mit einer feinen, trillernden Stimme – besonders morgens und abends. Sie verteidigen ihr Revier energisch. Das kugelige Nest wird am Boden gebaut, gut versteckt zwischen Wurzeln oder in Laubmulden, dort ist es selbst für geübte Augen kaum sichtbar.
• Grösse: Körperlänge 12–13 cm; Spannweite 20-24 cm
• Lebensraum: Laub- und Mischwälder
• Nahrung: Insekten, Spinnen
• Fortpflanzung: 1 Brut pro Jahr; 5–7 Eier
• Überwinterung: Langstreckenzieher, Winterquartier in Afrika
• Gefährdung in der Schweiz: verletzlich (VU)
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Olivia Aloisi
Waldmäuse sind wahre Kletter- und Springkünstler. Sie flitzen blitzschnell durchs Unterholz, huschen durch Wurzeltunnel oder klettern an Sträuchern hoch. Nachts werden sie aktiv und suchen nach Nahrung und Baumaterial für das Nest. Sie legen Vorratslager an und können sich an deren Standorte erstaunlich gut erinnern. Tagsüber schlafen sie gut versteckt in Erdhöhlen oder Baumstümpfen. Bei Gefahr bleiben sie kurz wie versteinert – und dann: Hopp, weg!
• Grösse: 8–12 cm (Gewicht: 15–30 g)
• Lebensraum: Wälder, Hecken, Gärten, Felder
• Nahrung: Samen, Beeren, Insekten, Pilze
• Fortpflanzung: bis zu 5 Würfe pro Jahr; 3–7 Junge
• Überwinterung: aktiv; mit Wintervorräten, z.B. Eicheln und Bucheckern
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Wenn im Frühling die Wälder erwachen, leuchten die gelben Blüten der Wald-Schlüsselblume wie kleine Sonnen aus dem Laub. Sie wachsen in lockeren Gruppen und richten ihre trichterförmigen Blüten leicht zur Seite. An einem Stängel sitzen mehrere Blüten dicht beieinander – wie ein kleiner Blumenstrauss. Die Wald-Schlüsselblumen bieten Insekten bereits früh im Jahr Nahrung in Form von Pollen und Nektar. Da in den Blüten der Nektar tief in der Kronröhre ist, kommen nur langrüsselige Insekten für die Bestäubung in Frage.
• Grösse: 10–25 cm
• Lebensraum: lichte Laubwälder, Waldränder, feuchte Wiesen
• Blütezeit: März bis Mai
• Bestäubung: Insekten (z. B. Hummeln, Schmetterlinge)
• Verbreitung: Ausbreitung durch Samen
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Die Weinbergschnecke ist eher langsam unterwegs – dafür aber ausdauernd! Sie kriecht mit Hilfe ihres Schleims über Steine, Blätter und sogar senkrechte Mauern. Tagsüber versteckt sie sich an feuchten, kühlen Orten. Nachts und bei Regen geht sie auf Futtersuche. Bei Hitze oder im Winter zieht sie sich in ihr Schneckenhaus zurück und verschliesst es mit einem Kalkdeckel.
• Grösse: Gehäuse bis 5 cm
• Lebensraum: feuchte Wiesen, Waldränder, Gärten
• Nahrung: welkes oder totes Pflanzenmaterial, Obst
• Fortpflanzung: Zwitter; legt 40–60 Eier in Erdlöcher
• Überwinterung: Winterruhe im Gehäuse
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Die Wildkatze sieht aus wie eine kräftige Hauskatze mit dickem, buschigem Schwanz, aber sie ist wild und scheu. Ihr Schwanz hat dunkle Ringe und eine stumpfe schwarze Spitze. Wildkatzen leben in ausgedehnten, ungestörten Wäldern mit dichtem Unterwuchs. Sie jagen vor allem nachts und fressen Mäuse, Vögel oder Reptilien. Besonders spannend: Die Wildkatze lässt sich nicht zähmen. Ihre Bestände erholen sich langsam, vor allem im Jura, vermutlich ausgehend von den Populationen im angrenzenden Frankreich. Doch durch Kreuzung mit Hauskatzen ist sie gefährdet.
• Grösse: Körperlänge ca. 45–65 cm, plus 25–35 cm Schwanz
• Lebensraum: Wälder, auch Kulturland, wenn genügend Deckung vorhanden ist – v. a. im Jura und westlichen Mittelland
• Nahrung: Kleinsäuger, Vögel, Reptilien
• Fortpflanzung: 1 Wurf pro Jahr, meist 2–5 Junge
• Überwinterung: Ganzjährig aktiv
• Gefährdung in der Schweiz: potenziell gefährdet (NT)
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Olivia Aloisi
Wildschweine erkennt man an ihrem borstigen, graubraunen Fell und dem massigen Körperbau. Sie leben in Rotten, meist bestehend aus Weibchen und Jungtieren. Frischlinge, Jungtiere im ersten Lebensjahr, haben ein gestreiftes Tarnkleid, das schützt sie im Dickicht. Wildschweine sind neugierig und sehr intelligent. Mit ihrer kräftigen Schnauze durchwühlen sie den Boden nach Futter. Sie sind dämmerungs- und nachtaktiv und passen sich schnell an neue Lebensräume an – auch in Stadtnähe.
• Grösse: Schulterhöhe 60–100 cm, Gewicht bis 150 kg
• Lebensraum: In der ganzen Schweiz, v. a. im Mittelland und Jura
• Nahrung: Wurzeln, Eicheln, Insekten, Würmer, Aas
• Fortpflanzung: 2–10 Frischlinge nach ca. 4 Monaten
• Überwinterung: Ganzjährig aktiv, sucht windgeschützte Schlafplätze
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Wölfe leben in Familiengruppen, den sogenannten Rudeln. Innerhalb des Rudels bekommt i.d.R. nur das dominante Elternpaar Junge. Auf der Jagd, gemeinsam oder allein, kann ein Wolf grosse Strecken zurücklegen. Bei der gemeinsamen Jagd verständigen sie sich über Mimik und Körperhaltung. Einzelne Jungtiere wandern oft weit, um ein eigenes Revier zu finden – manchmal über 100 km! In der Schweiz breitet sich der Wolf seit seiner natürlichen Rückkehr in den 1990er-Jahren langsam, aber stetig wieder aus.
• Grösse: in Mitteleuropa 130–150 cm (Gewicht in Mitteleuropa: ca. 30 kg)
• Lebensraum: waldreiche, wenig besiedelte Regionen mit ausreichend Beutetieren; sehr anpassungsfähig und kann auch in Kulturlandschaften vorkommen.
• Nahrung: v.a. Rehe, Rothirsche, Gämsen, auch Aas und Nutztiere
• Fortpflanzung: 1 Wurf im Frühling; 3–9 Welpen
• Überwinterung: ganzjährig aktiv
• Gefährdung in der Schweiz: verletzlich (VU)