Siedlungsraum
Manche Arten, zum Beispiel der Igel, leben heute sogar hauptsächlich im Siedlungsgebiet. Viele Tiere sind vorwiegend in der Nacht unterwegs. Am Tag ruhen sie gut versteckt. Siehst du den schwarz-weiss gestreiften Waldbewohner, der gerade die Stadt erkundet?
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- Amsel (Turdus merula)
- Apfelbaum (Malus domestica)
- Birnbaum (Pyrus pyraster)
- Braunbrustigel (Erinaceus europaeus)
- Dachs (Meles meles)
- Efeu (Hedera helix)
- Gemeiner Ohrwurm (Forficula auricularia)
- Graues Langohr (Plecotus austriacus)
- Grüne Stinkwanze (Palomena prasina)
- Hagebutten der Hundsrose (Rosa canina)
- Hain-Schnirkelschneckenhäuschen (Cepaea nemoralis)
- Haselmaus (Muscardinus avellanarius)
- Haselstrauch (Corylus avellana)
- Haussperling (Passer domesticus)
- Kellerassel (Porcellio scaber)
- Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
- Rotfuchs (Vulpes vulpes)
- Schleiereule (Tyto alba)
- Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata)
- Siebenschläfer (Glis glis)
- Spurentunnel (Strukturelement)
- Steinmarder (Martes foina)
- Waldmaus (Apodemus sylvaticus)
- Wanderratte (Rattus norvegicus)
- Weinbergschneckenhäuschen (Helix pomatia)
- Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)
- Zusatz: Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea)
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Olivia Aloisi
Amseln gehören zu den bekanntesten Gartenvögeln: Männchen sind tiefschwarz mit gelbem Schnabel, Weibchen unauffällig braun. Interessant ist ihr Gesang: Amseln flöten schon im Februar von Dächern und Baumwipfeln – hauptsächlich in den frühen Morgenstunden. In der Schweiz gibt es schätzungsweise 500'000 bis 700'000 Brutpaare. Allerdings macht ihnen das Usutu-Virus seit 2011 zu schaffen: In manchen heissen Sommern erkranken und sterben vor allem in Städten viele Amseln am Virus. Deshalb sind in manchen Gegenden plötzlich weniger Amseln zu sehen.
• Grösse: 23–29 cm
• Lebensraum: Kulturland, Wälder, Gärten, Parks, Siedlungen
• Nahrung: Würmer, Insekten, Früchte
• Fortpflanzung: 2–3 Bruten im Jahr; 3–5 Eier pro Gelege
• Überwinterung: Teilzieher; viele bleiben ganzjährig in der Schweiz
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Der Apfelbaum ist ein vertrauter Freund in Gärten, auf Streuobstwiesen und an Waldrändern. Im April und Mai verwandeln sich seine Zweige in weisse bis rosafarbene Blütenwolken, die wie kleine Schüsseln Bienen und Hummeln anlocken. An einem kräftigen Baum können in einem guten Jahr rund 200 Äpfel reifen. Er hat eine raue Rinde, knorrige Äste und glänzende, grünliche Blätter; im Herbst leuchten die Früchte in Rot, Gelb oder Grün. Apfelbäume werden oft veredelt (ein guter Zweig auf eine starke Wurzel gesetzt), deshalb tragen Kulturäpfel grosse, süsse Früchte. Die Blüten werden von Insekten bestäubt, Vögel und Säugetiere fressen und verbreiten Früchte, und alte Bäume mit Höhlen bieten zahlreichen Tieren Unterschlupf.
• Grösse: bis 8–10 m hoch (Streuobst-Hochstämme meist 4–6 m)
• Lebensraum: Obstgärten, Streuobstwiesen, Gartengrenzen, Waldränder
• Blütezeit: April bis Mai
• Bestäubung: durch Insekten (vor allem Honig- und Wildbienen)
• Verbreitung: Samen durch Tiere; Kulturformen über Veredelung/Anpflanzung
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Der Wilde Birnbaum blüht im Frühling mit weissen, duftenden Blüten, die viele Insekten anlocken. Besonders auffällig: Seine Früchte wachsen erst nach und nach in die typische Form. Wilde Birnbäume sind sehr langlebig und alte Hochstämme bieten Höhlen und Spalten für Vögel, Fledermäuse oder Insekten. Wilde Formen wachsen in Hecken oder Waldrändern, kultivierte Sorten (Pyrus communis) auf Obstwiesen. Wenn die Früchte reif sind, lassen sich viele Tiere nicht zweimal bitten.
• Grösse: bis 20 m
• Lebensraum: Wälder, Hecken, Obstgärten
• Blütezeit: April bis Mai
• Bestäubung: Insekten (v. a. Bienen, Hummeln)
• Verbreitung: durch Tiere (Früchte, Samen)
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Braunbrustigel sind nachtaktive Einzelgänger mit über 5'000 Stacheln auf dem Rücken. Bei Gefahr rollen sie sich blitzschnell zu einer stacheligen Kugel zusammen, damit sind sie gut geschützt. In der Dämmerung schnaufen sie durch Hecken, schnuppern unter Büschen und durchstöbern Laubhaufen nach Käfern, Würmern und Schnecken. Tagsüber schlafen sie in einem Nest aus Laub. Im Herbst fressen sie sich eine dicke Speckschicht an, denn sie halten einen langen Winterschlaf bis ins Frühjahr.
• Grösse: 25–30 cm (Gewicht: 800–1700 g)
• Lebensraum: Gärten, Hecken, Waldränder, Wiesen
• Nahrung: Insekten, Schnecken, Würmer
• Fortpflanzung: 1 Wurf pro Jahr; 2–7 Junge
• Überwinterung: Winterschlaf in geschütztem Nest
• Gefährdung in der Schweiz: potenziell gefährdet (NT)
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Olivia Aloisi
Der Dachs ist ein kräftiges Tier mit schwarzweiss gestreiftem Gesicht, ein bisschen wie eine Maske. Er lebt in weit verzweigten Erdbauen, die über Generationen genutzt werden. Dachse sind dämmerungs- und nachtaktiv. Sie lieben Regenwürmer, fressen aber auch Obst, Beeren und Käfer. Im Spätsommer fressen sie sich eine dicke Speckschicht an, die sie für die Winterruhe brauchen. Im Winter schlafen sie oft wochenlang durch und wachen nur kurz immer wieder mal auf.
• Grösse: 65–90 cm (Gewicht: 7–17 kg)
• Lebensraum: Wälder, Waldränder, Wiesen mit Deckung
• Nahrung: Regenwürmer, Insekten, Obst, kleine Tiere
• Fortpflanzung: 1 Wurf im Frühjahr; meist 2–3 Junge
• Überwinterung: Winterruhe mit kurzen Wachphasen
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Efeu ist ein immergrüner Kletterkünstler. Seine jungen Blätter sind gelappt, ältere eher herzförmig. Er wächst langsam, dafür aber unermüdlich, auch an schattigen Mauern, Bäumen oder Felsen. Efeu bietet Vögeln und Insekten Schutz und Nahrung, besonders spät im Jahr. Die Beeren reifen im Winter und sind ein wichtiger Futterspender für Amsel & Co.
• Grösse: bis 20 m lang (kriechend oder kletternd)
• Lebensraum: Wälder, Mauern, Hecken, Bäume
• Blütezeit: September bis Oktober
• Bestäubung: Insekten (v. a. Schwebfliegen, Bienen)
• Verbreitung: Beeren (über Vögel); Wurzelausläufer
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Ohrwürmer sind nachtaktive Krabbler mit auffälligen Zangen am Hinterleib. Mit diesen «Zangen» jagen sie Insekten und deren Larven, verteidigen sich und entfalten ihre Hinterflügel, auch wenn sie kaum fliegen. Tagsüber verstecken sie sich in Ritzen, unter Blättern oder in Blüten. Besonders spannend: Ohrwurm-Mütter kümmern sich um ihre Eier, bewachen sie und putzen sie, was bei Insekten selten ist! Nachts gehen sie auf Nahrungssuche und machen unter anderem Jagd auf Blattläuse.
• Grösse: 7-15 mm
• Lebensraum: Wiesen, Waldränder, Gärten, Siedlungen
• Nahrung: Insekten, weiche Pflanzenteile
• Fortpflanzung: 1–2 Bruten pro Jahr; 20–60 Eier, Brutpflege
• Überwinterung: als erwachsenes Tier in Verstecken
• Gefährdung in der Schweiz: nicht beurteilt (NE)
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Olivia Aloisi
Das Graue Langohr ist eine Fledermaus mit riesigen Ohren, sie sind fast so lang wie ihr Körper. Damit hört sie selbst leiseste Geräusche, etwa wenn ein Käfer sich im Laub bewegt. Anders als viele Fledermäuse fliegt sie langsam und wendig, oft dicht über dem Boden oder Sträuchern. Sie jagt meist in der Dämmerung und kann Beute auch vom Boden auflesen. Tagsüber versteckt sie sich in alten Gebäuden oder Bäumen. Die langen Ohren klappen sie beim Schlafen unter die Flügel.
• Grösse: Körperlänge 4–5 cm; Spannweite 25–30 cm; Gewicht 6–10 g
• Lebensraum: strukturreiche Kulturlandschaften, Siedlungen, alte Gebäude
• Nahrung: Nachtfalter, Käfer
• Fortpflanzung: 1 Jungtier pro Jahr, Geburt im Frühsommer (im Juni)
• Überwinterung: Winterschlaf in kühlen Hohlräumen (Höhlen, Felsspalten, Keller)
• Gefährdung in der Schweiz: vom Aussterben bedroht (CR)
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Olivia Aloisi
Grüne Stinkwanzen fallen durch ihre leuchtend grüne Farbe und das dunkle Dreieck auf dem Rückenschild auf. Bei Gefahr sondern sie ein stinkendes Sekret ab, das Feinde abschreckt. Sie sind langsam unterwegs und bevorzugen es, sich bei Sonnenschein auf Blättern zu sonnen. Im Herbst verfärben sie sich bräunlich und suchen geschützte Ecken zum Überwintern. Manchmal verirren sie sich auch in Häuser. Ihre Saugrüssel nutzen sie, um Pflanzensäfte aufzunehmen.
• Grösse: 12–15 mm
• Lebensraum: Gärten, Hecken, Waldränder, Wiesen
• Nahrung: Pflanzensäfte (v. a. von Kräutern und Sträuchern)
• Fortpflanzung: 1–2 Generationen pro Jahr, 20–50 Eier
• Überwinterung: als erwachsenes Tier in Verstecken
• Gefährdung in der Schweiz: nicht beurteilt (NE)
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Olivia Aloisi
Die Hundsrose ist eine der häufigsten Wildrosen der Schweiz. Ihre zarten, hellrosa Blüten blühen im Juni, dabei blüht jede einzelne meist nur ein bis zwei Tage! Im Herbst entwickeln sich daraus leuchtend rote Hagebutten, die voller Vitamin C stecken. Vögel fressen sie gerne, Menschen nutzen sie etwa für Tee oder Konfitüre. Die Hunds-Rose wächst mit langen, gebogenen Zweigen und kräftigen Stacheln in Hecken, an Waldrändern oder bei Steinhaufen.
• Grösse: Wuchshöhe 1–3 m
• Lebensraum: Hecken, Waldränder – schweizweit
• Blütezeit: Juni
• Bestäubung: Wildbienen, Käfer, Fliegen
• Überwinterung: Laubabwerfend, mehrjährig
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Die Hain-Schnirkelschnecke ist das Pro Natura Tier des Jahres 2025 und wirbt für einen respektvollen Umgang mit der Biodiversität unter unseren Füssen. Mit ihrer Raspelzunge frisst sie Pflanzenreste, Moose und Pilze. Sie ist Teil jener enormen Vielfalt an Lebewesen, die organisches Material abbauen und dem Boden zuführen. Damit ist sie eine «Bodenmacherin». Die Biodiversität im Boden sichert die Grundlage, auf der wir buchstäblich alle stehen. Wo der Boden durch Versiegelung, schwere Maschinen oder Pestizideinsatz geschädigt wird, leiden Arten wie die Hain-Schnirkelschnecke. Sie trägt ein rechtsgedrehtes Häuschen in Gelb, Rosa oder Braun – mit oder ohne dunkle Bänder. Kein Exemplar gleicht dem anderen! Als Erkennungsmerkmale dienen der dunkle Gehäusemund und -nabel. Die Hain-Schnirkelschnecke liebt feuchte, schattige Orte in Wäldern, Hecken oder Gärten. Wenn es heiss oder trocken ist, zieht sie sich in ihr Häuschen zurück und verschliesst es mit einer Schleimschicht.
• Grösse: Gehäusedurchmesser ca. 20–25 mm
• Lebensraum: Wälder, Hecken, Gärten – in der ganzen Schweiz
• Nahrung: Pflanzenreste, Algen, Pilze
• Fortpflanzung: Zwitter; legt ca. 40 Eier in die Erde
• Überwinterung: Im Boden oder unter Laub, oft mit Schleimverschluss
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Die Haselmaus ist kaum grösser als ein Daumen und dabei ein wahrer Kletterprofi. Mit ihrem langen Schwanz balanciert sie geschickt durch Sträucher und Bäume. Ihr weiches Fell ist rotbraun und die grossen schwarzen Augen sind auffällig. Haselmäuse sind nachtaktiv und sehr scheu. Im Herbst fressen sie sich mit Beeren, Nüssen und Insekten eine dicke Fettschicht an. Damit überleben sie den langen Winterschlaf von bis zu 7 Monaten. In der Schweiz ist die Haselmaus selten und schwer zu entdecken.
• Grösse: 6–9 cm (plus 5,5 bis 7,5 cm Schwanz); Gewicht 15–40 g
• Lebensraum: Hecken, Laubwälder, Waldränder
• Nahrung: Beeren, Nüsse, Knospen, Insekten
• Fortpflanzung: 1–2 Würfe im Jahr, je 2–6 Junge
• Überwinterung: Winterschlaf von Oktober bis April
• Gefährdung in der Schweiz: verletzlich (VU)
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Olivia Aloisi
Der Haselstrauch wächst oft in Hecken und an Waldrändern – mit dunkelgrünen, runden, gezähnten Blättern und fettreichen Haselnüssen. Als Frühblüher ist der Haselstrauch ein wichtiger Pollenlieferant für Honigbienen und andere Insekten. Die langen, gelben «Kätzchen» sind die männlichen Blüten, während die weiblichen Blüten klein und unscheinbar mit roten «Fädchen» erscheinen. Haselsträucher bieten vielen Tieren Nahrung und Versteck und die Nüsse werden u.a. von Eichelhäher, Haselmaus und Eichhörnchen eifrig gesammelt.
• Grösse: Wuchshöhe bis 5 m
• Lebensraum: Gebüsche, Waldränder, Böschungen – in der Schweiz
häufig
• Blütezeit: Februar bis April
• Bestäubung: Wind
• Überwinterung: Laubabwerfend, mehrjährig
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Haussperlinge, umgangssprachlich «Spatzen», sind neugierige Stadtbewohner. Sie leben in Gruppen, zwitschern fröhlich durcheinander und sind häufig in der Nähe von Menschen zu finden. Beim Sandbaden schlagen sie mit den Flügeln im Staub, was gegen Parasiten hilft. Ihre Nester bauen sie in Hohlräumen, unter Dächern oder in Nistkästen. Spatzen sind geschickt beim Futterklau, merken sich gute Futterstellen und folgen manchmal anderen Vögeln auf Futtersuche.
• Grösse: Körperlänge 14-15 cm; Spannweite 21-25 cm
• Lebensraum: Siedlungen, Kulturland
• Nahrung: Samen, Insekten, Essensreste
• Fortpflanzung: 2–3 Bruten im Jahr; 2–3 Eier pro Gelege
• Überwinterung: Standvogel
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Kellerasseln lieben feuchte, dunkle Orte und verstecken sich unter Steinen, Rinde oder Blumentöpfen. Bei Gefahr fliehen sie schnell oder erstarren bewegungslos. Kellerasseln sind keine Insekten, sondern Krebstiere, d.h. sie atmen mit Kiemen und brauchen daher Feuchtigkeit zum Überleben. Sie sind echte Aufräumer: Sie fressen abgestorbene Pflanzenteile und helfen so beim Kompostieren.
• Grösse: 10–15 mm
• Lebensraum: feuchte Gärten, Keller, Wälder, unter Steinen
• Nahrung: abgestorbene Pflanzen, Pilze
• Fortpflanzung: mehrere Bruten mit je 20–100 Jungtieren
• Überwinterung: in frostfreien Verstecken, oft aktiv
• Gefährdung in der Schweiz: nicht beurteilt (NE)
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Olivia Aloisi
Die Rosskastanie ist ein stattlicher Baum mit handförmigen Blättern aus 5–7 Teilblättchen und grossen aufrechten Rispen aus weissen bis leicht rosafarbenen Blüten. Zwischen April und Mai blüht der Baum und liefert reichlich Nektar für Bienen; im Herbst platzen die grünen Kapseln und die Samen, die Kastanien, fallen zu Boden. Oft welken ihre Blätter schon früh ihm Herbst und fallen ab, weil sie von der Rosskastanien-Miniermotte befallen sind. Die Art stammt ursprünglich aus Südosteuropa, ist in der Schweiz aber weit verbreitet als Zier- und Alleebaum.
• Grösse: bis 25 m
• Lebensraum: Angepflanzt in Parks, Alleen, Schulhöfen und Siedlungen
• Blütezeit: April bis Mai
• Bestäubung: Insekten
• Verbreitung: Kastanien
• Gefährdung in der Schweiz: nicht anwendbar (NA), stammt aus Südosteuropa
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Olivia Aloisi
Mit seinem roten Fell, der schlanken Schnauze und dem buschigen Schwanz ist der Rotfuchs eines der bekanntesten Wildtiere der Schweiz. Er ist ein Meister der Anpassung, denn er lebt im Wald, auf Wiesen und sogar mitten in Städten. Er ist ausserdem die weltweit am weitesten verbreitete Art innerhalb der Ordnung der Raubtiere. Er kommt zunehmend auch im Siedlungsgebiet vor. Fuchskinder, die «Welpen», spielen im Frühling gerne vor dem Bau und wer Glück hat, kann sie beobachten!
• Grösse: Körperlänge ca. 60–90 cm, plus 30–40 cm Schwanz
• Lebensraum: Wälder, Felder, Siedlungen – schweizweit
• Nahrung: Kleinsäuger, Vögel, Insekten, Früchte, Aas
• Fortpflanzung: 1 Wurf pro Jahr, meist 4–6 Junge
• Überwinterung: Ganzjährig aktiv
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Schleiereulen sind lautlose Nachtjäger mit einem herzförmigen Gesicht, das aussieht wie eine weisse Maske. Ihr feines Gehör erlaubt es ihnen, Mäuse selbst im Dunkeln und unter Schnee zu orten. Sie fliegen völlig geräuschlos durch die Nacht und stossen dabei oft einen kreischenden Ruf aus. Tagsüber schlafen sie versteckt in Scheunen, Kirchtürmen oder alten Bäumen. Schleiereulen sind sehr ortstreu und kehren oft zu denselben Brutplätzen zurück, wenn es dort ruhig genug ist.
• Grösse: Körperlänge 33–35 cm; Spannweite 85–93 cm
• Lebensraum: Kulturland mit Scheunen, Höfen, Kirchtürmen, Siedlungen
• Nahrung: Kleinsäuger, kleine Vögel
• Fortpflanzung: 1–2 Bruten pro Jahr; 4–11 Eier
• Überwinterung: Standvogel
• Gefährdung in der Schweiz: potenziell gefährdet (NT)
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Olivia Aloisi
Er ist mit seinen sieben schwarzen Punkten auf den roten Flügeldecken der bekannteste aller Marienkäfer. Eine einzige Larve kann bis zu 600 Blattläuse fressen und auch die erwachsenen Käfer sind gefrässige Blattlausjäger. Wenn es nicht genügend Blattläuse gibt, frisst der Siebenpunkt-Marienkäfer auch Pollen oder sogar Larven und Eier von anderen Marienkäfern. Wenn sie sich bedroht fühlen, sondern sie ein gelbes «Warntröpfchen» aus, das streng riecht und Feinde abschreckt. Im Winter suchen sie geschützte Orte, manchmal zu Dutzenden in einer Mauerritze! Auch ein Laubhaufen oder altes Holz im Garten kann den Siebenpunkt-Marienkäfern einen Unterschlupf bieten.
• Grösse: ca. 6–8 mm
• Lebensraum: In ganz verschiedenen Lebensräumen, sehr häufig
• Nahrung: Vor allem Blattläuse
• Fortpflanzung: Eiablage auf Blattlauskolonien auf Blattunterseiten, Larven sind ebenfalls Räuber
• Überwinterung: Als Käfer in Gruppen an geschützten Orten
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Siebenschläfer sind nachtaktive Kletterer mit buschigem Schwanz und grossen schwarzen Knopfaugen. Sie sind selten zu sehen, aber oft zu hören, denn sie pfeifen, quieken und poltern durchs Gebälk. In der Nacht sammeln sie Nüsse, Beeren und Früchte. Im Spätsommer fressen sie sich eine dicke Fettschicht an. Dann verschwinden sie für ihren berühmten Winterschlaf, der bis zu sieben Monate dauern kann. Tagsüber schlafen sie in Baumhöhlen oder auf Dachböden.
• Grösse: 13–19 cm (plus 11–15 cm Schwanz); Gewicht: 80–120 g
• Lebensraum: Laubwälder, Obstgärten, alte Häuser
• Nahrung: Früchte, Samen, Knospen, Insekten
• Fortpflanzung: 1 Wurf pro Jahr; 5–7 Junge
• Überwinterung: Winterschlaf von Oktober bis April/Mai
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Tiere hinterlassen Spuren, die Geschichten erzählen: Krallenspuren vom Fuchs, Schleifspuren vom Dachs oder kleine Trittsiegel von Mäusen und Vögeln. Je nach Untergrund sehen die Abdrücke anders aus. In einem Spurentunnel hinterlassen vor allem Kleintiere ihre Spuren. Anhand der Trittsiegel können Kinder (und Erwachsene) herausfinden, wer dort nachts unterwegs war.
Hier gibt es eine Anleitung zum Selberbasteln.
• Grösse: je nach Bauweise ca. 1–2 m lang
• Lebensraum: künstliches Strukturelement in naturnahem Gelände
• Bedeutung: Beobachtung, Umweltbildung
• Nutzung: Spurenlesen, Naturerfahrung
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Olivia Aloisi
Steinmarder sind neugierige und flinke Kletterer. Sie leben versteckt in Scheunen, Dachböden oder Steinhaufen, sogar mitten in der Stadt. In der Dämmerung werden sie aktiv, schleichen leise durchs Gelände und untersuchen alles ganz genau. Ihre kleinen Pfoten hinterlassen verräterische Spuren. Sie markieren ihr Revier mit Duft und sind meist allein unterwegs. Manchmal knabbern sie an Autokabeln, jedoch nicht aus Hunger, sondern aus Spieltrieb.
• Grösse: 40–56 cm (plus 20–32 cm Schwanz); Gewicht: 1–2,5 kg
• Lebensraum: Dörfer, Siedlungen, Waldränder, Hecken
• Nahrung: Nagetiere, Vögel, Insekten, Früchte, Speise-Abfälle
• Fortpflanzung: 1 Wurf pro Jahr; 2–4 Junge
• Überwinterung: ganzjährig aktiv
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Waldmäuse sind wahre Kletter- und Springkünstler. Sie flitzen blitzschnell durchs Unterholz, huschen durch Wurzeltunnel oder klettern an Sträuchern hoch. Nachts werden sie aktiv und suchen nach Nahrung und Baumaterial für das Nest. Sie legen Vorratslager an und können sich an deren Standorte erstaunlich gut erinnern. Tagsüber schlafen sie gut versteckt in Erdhöhlen oder Baumstümpfen. Bei Gefahr bleiben sie kurz wie versteinert – und dann: hopp, weg.
• Grösse: 8–12 cm (Gewicht: 15–30 g)
• Lebensraum: Wälder, Hecken, Gärten, Felder
• Nahrung: Samen, Beeren, Insekten, Pilze
• Fortpflanzung: bis zu 5 Würfe pro Jahr; 3–7 Junge
• Überwinterung: aktiv; mit Wintervorräten, z.B. Eicheln und Bucheckern
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Wanderratten sind anpassungsfähig und schlau. Sie leben meist in Gruppen mit klarer Rangordnung und kommunizieren mit Lauten und Gerüchen. Ihre Gänge bauen sie in Erdhöhlen, Kellern oder unter Mauern. Sie sind gute Schwimmer, geschickte Kletterer und nachtaktiv. Ratten sind vorsichtig, merken sich Wege und lernen schnell, deshalb umgehen sie neue Fallen oft.
• Grösse: 17–27 cm (plus 16–20 cm Schwanz); Gewicht: 230–500 g
• Lebensraum: Siedlungen, Kanalisation, Felder, in Gewässernähe
• Nahrung: Allesfresser: Getreide, Abfälle, Insekten
• Fortpflanzung: ganzjährig möglich; 3–12 Junge pro Wurf
• Überwinterung: ganzjährig aktiv
• Gefährdung in der Schweiz: nicht anwendbar (NA), aus Asien eingeführte Art
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Olivia Aloisi
Die Weinbergschnecke ist eher langsam unterwegs – dafür aber ausdauernd! Sie kriecht mit Hilfe ihres Schleims über Steine, Blätter und sogar senkrechte Mauern. Tagsüber versteckt sie sich an feuchten, kühlen Orten. Nachts und bei Regen geht sie auf Futtersuche. Bei Hitze oder im Winter zieht sie sich in ihr Schneckenhaus zurück und verschliesst es mit einem Kalkdeckel.
• Grösse: Gehäuse bis 5 cm
• Lebensraum: feuchte Wiesen, Waldränder, Gärten
• Nahrung: welkes oder totes Pflanzenmaterial, Obst
• Fortpflanzung: Zwitter; legt 40–60 Eier in Erdlöcher
• Überwinterung: Winterruhe im Gehäuse
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Zwergfledermäuse sind mit etwa 5 Gramm die kleinsten Fledermäuse der Schweiz. Sie fliegen bei Dämmerung aus und jagen blitzschnell kleine Insekten in der Luft. Mit Ultraschall orientieren sie sich und entdecken so auch ihre Beute. Tagsüber verstecken sie sich in Spalten, unter Dachziegeln oder hinter Rinde. Im Winter halten sie Winterschlaf an frostfreien Orten. Oft leben viele Tiere dicht gedrängt in einem Unterschlupf.
• Grösse: Körperlänge 3–5 cm; Spannweite 18–25 cm; Gewicht 3,5–8 g
• Lebensraum: Siedlungen, Parks, Waldränder, Gebäude
• Nahrung: Fluginsekten (z. B. Mücken)
• Fortpflanzung: 1 Wurf im Sommer; meist 1 Jungtier
• Überwinterung: Winterschlaf in Spalten und Hohlräumen an Gebäuden, Felsspalten, Höhlen, Kellern, Tunneln
• Gefährdung in der Schweiz: nicht gefährdet (LC)
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Olivia Aloisi
Ursprünglich aus den USA stammend, wurde der Purpur-Sonnenhut bei uns als Zier- und Heilpflanze eingeführt. Es handelt sich um einen nicht invasiven Neophyten, der Anfang des 20. Jahrhunderts nach Europa kam. Durch die immunstärkende Wirkung erfreut sich die Pflanze auch in Schweizer Gärten grosser Beliebtheit. Besonders schön: Während viele Gartenpflanzen schon verblüht sind, blüht der Purpur-Sonnenhut noch weit bis in den September hinein. Die Blüten haben entzündungshemmende und immunstimulierende Inhaltsstoffe und schützen vor Erkältungen und grippalen Infekten. Sie müssen frisch verarbeitet werden, da die wertvollen Inhaltsstoffe bei Trocknung unwirksam werden. Aber nicht nur die Menschen, sondern auch die hiesigen Wildbienen freuen sich über die kräftig lilafarbenen Korbblüten.