Waldreservat Matthias Sorg
12.12.2025 Wald

Wald erhalten – Biodiversität und Lebensraum sichern

Die Umweltschutzorganisationen begrüssen die neue Wald- und Holzstrategie 2050. Sie sichert die natürliche Vielfalt des Waldes und stärkt seine Rolle als Erholungsraum, Wasser- und Luftfilter sowie seine Schutzfunktion gegen Erosion und Hochwasser. Politische Vorstösse, die den Erhalt der Waldfläche bedrohen, sind klar zurückzuweisen. Denn Wald in Baden kann nicht im Maggiatal kompensiert werden.

Aus Sicht der Naturschutzorganisationen Pro Natura, BirdLife Schweiz und WWF Schweiz ist die neue Wald- und Holzstrategie 2050, welche der Bundesrat heute verabschiedet hat, eine gute Grundlage, um den Wald als natürlichen Lebensraum und Wirtschaftsraum auch in Zukunft zu erhalten. Insbesondere begrüssen sie, dass der Erhalt der Waldfläche und die Förderung der Waldbiodiversität als zentrale Punkte verankert wurden und auch Wald- und Holzwirtschaft die Strategie mittragen.

Waldfläche im Mittelland nimmt bereits ab

Der Wald ist das Zuhause von rund 40 Prozent der einheimischen Arten, er sichert sauberes Wasser und Luft, stabilisiert den Boden, mildert die Auswirkungen des Klimawandels und bietet Erholung. Angesichts des politischen, klimatischen und gesellschaftlichen Drucks, dem der Wald heute ausgesetzt ist, ist es zwingend, die Artenvielfalt im Wald und seine Leistungen zu fördern. 

Dazu ist es essenziell, die Waldfläche zu erhalten – wie es die neue Strategie fordert. Im Jura und Mittelland nimmt der Wald bereits ab, obwohl er dort als natürlicher Lebensraum und für die Naherholung besonders gefragt ist. Die meisten Mittellandkantone kennen zudem eine statische Waldgrenze. Das heisst, ihr Wald kann nicht mehr zunehmen, sondern durch Rodungen höchstens abnehmen. Und der Druck für solche Rodungen steigt. Entgegen der Behauptung aktueller politischer Vorstösse, kann der Verlust solcher Waldflächen nicht mit dem wachsenden Wald in den Alpen oder einem aufgewerteten Wald an anderer Stelle kompensiert werden. Nach einer Waldrodung in Neuchâtel oder Baden kann weder die dort ansässige Bevölkerung noch die Tier- und Pflanzenwelt auf eine Waldfläche im Maggiatal ausweichen. Wald ist standortgebunden und kann nicht anderswo kompensiert werden. 

Es drohen Rodungen und Kürzungen 

Nebst dem Erhalt der Waldfläche gilt es auch, deren Qualität zu fördern. Im Rahmen des Entlastungspakets droht jedoch die Kürzung von öffentlichen Geldern für die Waldbiodiversität. Diese dienen beispielsweise der Förderung von Alt- und Totholz, seltenen Baumarten, Eichenwäldern oder lichten Wäldern. 

Mit einer raschen Umsetzung der neuen Wald- und Holzstrategie müssen jetzt alle beteiligten Akteure die Biodiversität und die Ausdehnung der Waldfläche, insbesondere im Mittelland und Jura sichern und entsprechenden Abschwächungen bestimmt entgegentreten.

Weitere Informationen:

Kontakt:

  • Pro Natura: Elena Strozzi, Projektleiterin Waldpolitik & Raumplanung, Tel. 079 555 33 79, @email

  • WWF Schweiz: Jonas Schmid, Mediensprecher, 079 241 60 57, @email

  • BirdLife Schweiz: Christa Glauser, Fachexpertin Wald, 044 740 29 57, @email

 

Weiterführende Informationen

Info

Gemeinsame Medienmitteilung von WWF Schweiz, BirdLife Schweiz und Pro Natura