Erleben Sie Natur – und es geht Ihnen besser
Wir haben für Sie eine Auswahl von interessanten Forschungsergebnissen zusammengestellt, die zeigen, wie vielfältig die Natur auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden wirkt. Wir hoffen, die Denkanstösse inspirieren Sie, bewusst Gelegenheiten für Naturbegegnungen zu schaffen. Viel Spass beim Lesen.
Flower Power
Gestresst? Natur hilft. Schon länger ist bekannt, dass ein Aufenthalt in der Natur Blutdruck und Herzfrequenz sowie den Spiegel des Stresshormons Cortisol senken kann. Doch es geht noch einfacher: Eine Studie in Japan ergab, dass nur schon eine Vase mit rosa Rosen auf dem Schreibtisch dafür sorgen kann, dass Mitarbeitende rasch messbar ruhiger wurden. (1)
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Raphael Weber
Mehr Zeit draussen, mehr Glück in uns drin
Wer mindestens 120 Minuten pro Woche in der Natur verbringt – egal ob auf einmal oder über mehrere Tage verteilt – fühlt sich gesünder und zufriedener mit seinem Leben. Es lohnt sich also, ausreichend Naturzeit in unser Leben einzubauen. Diese Empfehlung könnte von uns bei Pro Natura sein, stammt aber aus der renommierten Fachzeitschrift «Nature». (2)
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Matthias Sorg
Ein Waldbad fürs Immunsystem
In Japan ist «Shinrin-Yoku» seit Jahrzehnten populär. So weit weg müssen Sie nicht reisen: Auch in der Schweiz lädt der Wald zum Eintauchen ein. Beim gemütlichen Spazieren atmen wir natürliche Duftstoffe ein, besonders von Nadelbäumen. Das senkt das Stressniveau und stärkt sogar das Immunsystem, wie eine Studie aus Japan nachweist: Die Abwehrzellen im Körper nahmen zu – ein Effekt, der mehr als einen Monat lang anhielt. (3)
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Raphael Weber
Länger frisch im Kopf
Haben Sie die Gelegenheit, Ihre Mittagspause im Grünen oder am Wasser zu verbringen? Schön. Eine Studie hat festgestellt, dass wir nach einem Aufenthalt in einer natürlichen Umgebung länger von einer besseren Leistung des Arbeitsgedächtnisses profitieren als nach einer Pause im städtischen Umfeld. (4)
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Matthias Sorg
Zwitschern statt Twittern
Vögel singen, um ihr Revier zu markieren, Partner anzulocken oder vor Gefahr zu warnen. Doch auf uns Menschen wirkt ihr Gesang beruhigend. Forschende in Deutschland haben nachgewiesen, dass Vogelgesang Ängstlichkeit und irrationale Gedanken mildern kann. Sie vermuten, dass wir Vogelstimmen mit einer natürlichen Umgebung verbinden, die uns Geborgenheit vermittelt – ganz anders als das Gezwitscher auf gewissen sozialen Medien. (5)
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Hanna Schreiber
Kinder, wir gehen raus
Eine Langzeitstudie in Dänemark ergab, dass Menschen, die als Kind Zugang zu viel Grün hatten, ein um 55 % geringeres Risiko für spätere psychische Erkrankungen aufwiesen. Und Forschung aus Spanien und Belgien zeigte bessere Gedächtnisleistungen und höhere IQ-Werte bei Kindern, die in grüneren Umgebungen aufwachsen. Falls Sie jetzt noch ein Argument brauchen, um mit Kindern Natur zu entdecken: Es macht einfach Freude! (6)
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Raphael Weber
Feld-, Wald- und Wiesenschule
Es gibt gute Gründe, den Schulunterricht ab und zu in die freie Natur zu verlegen – nicht nur für Naturkunde. Eine Studie konnte zeigen, dass Naturaufenthalte Aufmerksamkeit, Konzentration und Arbeitsgedächtnis fördern können – besonders bei Kindern mit ADHS. (7)
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Raphael Weber
Natur wirkt – sogar am Bildschirm.
Schon das Betrachten von Naturbildern macht Menschen «prosozialer» – grosszügiger, einfühlsamer, freundlicher. In zwei Studien wurden den Teilnehmenden schönere oder weniger schöne Naturbilder gezeigt. Dabei zeigte sich, dass die schönere Natur sie grosszügiger und vertrauensvoller stimmte. (8)

Haben die Naturfotos auf dieser Seite bei Ihnen auch so gewirkt? Wenn Sie mögen, unterstützen Sie unseren Einsatz für die Schweizer Natur mit einer Spende.
Weitere Informationen zu den genannten Studien finden Sie hier:
(1) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24607069
(2) https://www.nature.com/articles/s41598-019-44097-3
(3) https://link.springer.com/article/10.1007/s12199-008-0068-3#Sec7
(4) https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0272494415300438
(5) https://www.mpg.de/19363444/vogelgezwitscher-mentale-gesundheit
(6) https://doi.org/10.1073/pnas.1807504116
https://www.theguardian.com/society/article/2024/jun/16/green-space-could-be-even-better-for-young-brains-than-we-realised
(7) https://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1111/j.1467-9280.2008.02225.x
(8) https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0272494413000893?via%3Dihub