Alpen

Die Alpen sind unter Druck

Wie schützen wir sie?

Gletschervorfeld Morteratsch Raphael Weber
Unsere Berge geraten unter Druck. Grund dafür ist nicht nur der Tourismus, sondern auch die nicht standortangepasste Landwirtschaft. Dabei sind die Alpen die letzten grossen Flächen mit naturnahen Landschaften und die Heimat für viele seltene Tier- und Pflanzenarten.

Von sehr heiss bis klirrend kalt, von üppig bis karg, von ganz trocken bis sehr feucht: Unsere Berge sind ein äusserst vielfältiger Lebensraum. Deshalb sind sie eine Schatzkammer der Natur und Heimat für viele Tiere und Pflanzen. Je mehr wir uns an dieser Schatzkammer bedienen, desto mehr verliert sie an Wert:

  • Tourismus: Die zunehmenden Ansprüche des Tourismus setzen die Alpen unter Druck. Bergbahnen erschliessen neue Gebiete. Mountainbike-Trails, Hängebrücken oder Aussichtsplattformen verstellen die Landschaft. 
  • Landwirtschaft: Auch eine nicht standortangepasste landwirtschaftliche Bewirtschaftung stört die sensiblen Lebensräume. Diese Entwicklung ist für viele Arten schwierig bis lebensbedrohlich.

Unser Ziel: Alpen schützen

Die alpine Heimat der empfindlichen Tiere und Pflanzen braucht unseren Schutz. Wir setzen uns für einen naturschonenden Tourismus und eine standortangepasste Landwirtschaft ein.

Skigebiete und Kunstschnee

Wir wehren uns gegen den zügellosen Ausbau von Skigebieten und wollen keine künstlichen Beschneiungen. Pistenplanierungen und Skibetrieb sind an sich schon massive Eingriffe in die Landschaft. Die Herstellung und Verteilung von Kunstschnee verschlingen zusätzlich viel Wasser und Strom. Riesige Speicherseen werden in urtypische Landschaften gegraben. Das Verlegen von Wasser- und Stromleitungen erfordert weitere umfangreiche Eingriffe mit schweren Baumaschinen. Die sensible Vegetation erholt sich davon nur sehr langsam.

Berg- und Alpwirtschaft

Die Herausforderung für eine Berglandwirtschaft im Einklang mit der Natur ist gross. Eine zu intensive Bewirtschaftung mit Hochleistungskühen, Kraftfutter und Kunstdünger stört die sensiblen Lebensräume von Wiesen und Weiden. Kleinstrukturen und Bergblumen verschwinden und damit eine ganze Palette von darauf angewiesenen Insekten, Reptilien und Brutvögeln.

Auf der anderen Seite führt eine zu schwache Nutzung zu Vergandung und Verbuschung. Auch diese Entwicklung ist für die Biodiversität nicht gut. Eine weitere aktuelle Herausforderung ist die Koexistenz von Nutztieren und grossen Beutegreifern wie dem Wolf im Berggebiet. Bei allen Themen arbeitet Pro Natura intensiv an Lösungen. Sei es durch politische Arbeit oder mit konkreten Projekten draussen im Feld. 

Hornkühe in den Bergen Matthias Sorg
Eine zu intensive Bewirtschaftung stört die sensiblen Lebensräume.

Unsere Arbeit: in der Schweiz

Unsere Sektionen schützen mit vielen praktischen Projekten die einmalige Alpenwelt. Naturschutzgebiete wie «Vanil Noir» im Kanton Freiburg oder das «Hintere Lauterbrunnental» im Kanton Bern zeigen die Schönheit der Natur in allen Facetten.

Wanderziegen Matthias Sorg
Wanderziegen fördern die Artenvielfalt und helfen bei der Entbuschung.

Unsere Arbeit: international 

Der Schutz der Alpen hört nicht an den Grenzen auf. Pro Natura ist Mitglied der CIPRA Schweiz und der CIPRA International. Die CIPRA setzt sich für den Schutz und die nachhaltige Entwicklung im gesamten Alpenraum ein. Auf Initiative der CIPRA entstand die Alpenkonvention. Dieses internationale Abkommen zwischen den Alpenländern ist enorm wichtig für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit.